So setzt Buchholz Segel für mehr Ansiedlungen und mehr Wachstums-Dynamik im echten Norden

Mit gezielter Werbung um Unternehmensansiedlungen in Schlüsselbranchen will Wirtschaftsminister Bernd Buchholz Schleswig-Holsteins industrielle Basis stärken und damit den Standort insgesamt. Dies machte er heute im Landtag deutlich. Um seine Wirtschaftskraft zu verbessern und strukturelle Defizite zu überwinden, braucht das Land nach Überzeugung des Ministers mehr Unternehmensansiedlungen. Besonders im Blick hat er dabei, gestützt auf ein Gutachten, die Medizin- und Gesundheitswirtschaft, die digitale Wirtschaft, die Ernährungsindustrie und erneuerbare Energien.

Das Land sei hier auf einem sehr guten Weg und habe großartige Chancen, sagte Buchholz. Wichtig sei auch der Ausbau der Infrastruktur einschließlich der Autobahn 20.

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Bei internationalen Ansiedlungen hatte Schleswig-Holstein im bundesweiten Vergleich der Jahre 2012 bis 2020 nur den drittletzten Platz erreicht. Bei der Wirtschaftskraft liegt Schleswig-Holstein im bundesweiten Vergleich deutlich unter dem Durchschnitt, weil seine industrielle Basis schwach ist.

Das belegen unter anderem die heute vorgelegten ersten Halbjahres-Schätzungen des Brutto-Inlands-Produkts (BIP) für das erste Halbjahr.

Demnach wuchs die Wirtschaft zwischen Januar und Juli nur um 0,6 Prozent und landet im Bundesvergleich im hinteren Drittel. Die Industrie trägt laut Buchholz nur 15 Prozent zur Bruttowertschöpfung bei und stellt mit 46,3 Beschäftigten pro 1000 Einwohner deutlich weniger als im Schnitt aller Bundesländer (77,5).

Das geringe Gewicht der Industrie und der damit verbundene Mangel an Großbetrieben zementieren in der Konsequenz auch das seit langem bestehende Defizit der Innovationsschwäche. Denn in der Regel sind es in Deutschland Großunternehmen, die mit großen Forschungsabteilungen Innovationen vorantreiben. Rund 99 Prozent der Unternehmen in Schleswig-Holstein sind kleine und mittlere Betriebe mit weniger als 250 Beschäftigten. Diese haben meist keine größeren Entwicklungsabteilungen. Eine Folge: Bezogen auf die Einwohnerzahl werden im Norden weit weniger Patente angemeldet als im bundesweiten Durchschnitt.

Wegen der ganz vorwiegend mittelständisch geprägten Wirtschaftsstruktur fallen konjunkturelle Auf- und Abschwünge im Norden geringer aus als im Bundesschnitt. So wuchs das Bruttoinlandsprodukt im ersten Halbjahr real nur um 0,6 Prozent, während es in Deutschland insgesamt 2,9 Prozent waren.

Und so wirbt das Land übrigens für sich selbst:

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