
Ende einer Dienstreise: Nach einer Woche in den USA hat sich Wirtschafts- und Technologiestaatssekretärin Julia Carstens heute zuversichtlich gezeigt, dass die geknüpften Kontakte mit den besuchten Unternehmen in Massachusetts und Kalifornien Früchte tragen werden: «Wir haben gesehen, dass wir mit unseren Standortvorteilen auch bei US-Unternehmen mit Expansionsplänen nach Europa punkten können. Wir wollen zukünftig noch stärkter für den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein werben», so Carstens, die zusammen mit Ministerpräsident Daniel Günther und Digitalisierungsminister Dirk Schrödter eine 50-köpfige Delegation anführte. Stationen der Reise waren Boston und San Francisco – Gastgeber unter anderem die Firmen Ginkgo Bioworks, Factorial, Johnson & Johnson, Google, Microsoft, SAP, „Plug and Play“ oder das IT-Unternehmen Ruckus Networks.

Nach den Worten von Carstens sind für die US-Betriebe – vor allem für „Factorial“ – unter anderem die hohe Verfügbarkeit von erneuerbarer Energie oder die kurzen Abstimmungswege in Schleswig-Holstein ein attraktiver Standortfaktor. «Beeindruckend ist auch die enge Zusammenarbeit von Universitäten und Unternehmen in den USA. Auch für uns ist die gezielte Förderung von Aus- und Neugründungen extrem wichtig. Innovationen in unseren Schwerpunktbranchen wie den Erneuerbaren Energien und der maritimen Wirtschaft schaffen uns im internationalen Kontext einen Vorsprung und stehen auch in den USA im Vordergrund», sagt Carstens. Wenn etwa Kalifornien bis 2045 klimaneutral werden wolle, könnten sie die Hilfe Schleswig-Holsteins bei Technologien gut gebrauchen. Darüber habe sie sich unter anderem auch mit der ersten Klima-Senatorin des US-Bundesstaats Massachusetts, Melissa Hoffer, ausgetaucht. Und mit Blick auf das Thema Künstliche Intelligenz, so Carstens, könne Deutschland von den USA einiges lernen: «Für mein Ressort betrifft das beispielsweise eine KI-gestützte smarte Verkehrsplanung.»

Mit Blick auf die zahlreich geknüpften Kontakte zeigte sich auch Ministerpräsident Daniel Günther begeistert: «Wir haben gemeinsam mit den großartigen Menschen in unserer Delegation in den vergangenen Tagen eine hervorragende Visitenkarte für Schleswig-Holstein abgegeben. Uns sind spannende Türen geöffnet worden, und es ist spürbar gewesen, dass die Expertise in unserem Kreis und die, die wir in Schleswig-Holstein vorzuweisen haben, bei unseren Gesprächspartnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik Eindruck hinterlassen hat. Auch als vergleichsweise kleines Land brauchen wir uns nicht zu verstecken.»
Wie Carstens und Günther betonten, habe sich für die Landesregierung der Mut ausgezahlt, vor fünf Jahren in San Francisco zusammen mit Hamburg und Bremen das „Northern Germany Innovation Office zu etablieren. «Damit haben wir eine starke Basis für ein funktionierendes Netzwerk geschaffen», sagt Günther.
Carstens resumierte nach der Reise weiter – Video starten:
Für Schleswig-Holsteins Digitalisierungsminister Dirk Schrödter steht nach der einwöchigen Reise fest: «Der Austausch und die Vernetzung mit den US-Technologiestandorten Boston und San Francisco und der dortigen Bay Area ist für Schleswig-Holstein zukunftsweisend in zweierlei Hinsicht. Zum einen ist die Kooperation zur besseren Nutzung und Verfügbarkeit von Daten für beide Seiten von hohem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wert. Zum anderen bringen wir mit der Reise Schleswig-Holstein mit dem Silicon Valley noch enger zusammen.»

Auch Hinrich Habeck, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung und Technologie Transfer Schleswig-Holstein GmbH (WT.SH) zieht positive Bilanz: «Es hat sich deutlich gezeigt, dass die Besuche und Programmpunkte der Reise sehr inspirierend auf die Teilnehmer gewirkt haben. Nicht nur aus technologischer Sicht, sondern auch mit Blick auf Unternehmenskultur. Aber es ist ebenfalls klargeworden, wie gut wir im Norden aufgestellt sind. Im Bereich KI haben wir zum Beispiel festgestellt, dass wir auf Augenhöhe agieren. Und es hat sich gezeigt: Man muss nicht das Life Science Cluster von Boston auf Schleswig-Holstein übertragen oder die dortige digitale Transformation 1:1 bei uns umsetzen. Wir haben das gut im Griff. Wir sollten uns aber mehr auf Nischen konzentrieren und hier noch stärker werden, beispielsweise im Bereich Biotechnologie.“