Wenn ein Unternehmen sich selbst gehört: Für Carstens ein Muss für den Mittelstand

Bundesweit suchen hunderttausende Firmeneigentümer derzeit nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger  – in Schleswig-Holstein sind es bis 2026 immerhin rund 6700. Und viele drohen damit zu scheitern. Über 20 Verbände werben nun – neben der klassischen Nachfolge durch geborene Nachfolger oder externe Kauf-Interessenten – für eine neue Rechtsform. Der Clou: Ein Unternehmen soll sich selbst gehören – im Rahmen von genanntem Verantwortungseigentum.

Große Vorbilder gibt es nicht nur in Dänemark oder Schweden, auch in Deutschland – etwa Bosch oder Zeiss. Aber aus Sicht von Schleswig-Holsteins Wirtschafts-Staatssekretärin Julia Carstens wäre Verantwortungseigentum auch ein Modell für den weniger kapitalstarken Mittelstand – wenn denn die Berliner Ampel-Regierung ihre Hausaufgaben machen würde. Denn bislang funktioniert Verantwortungseigentum nur über komplizierte Umwege wie Stiftungen. Dabei sind Unternehmensnachfolgen, wie Carstens sagt, das zweitgrößte Problem neben dem Fachkräftemangel.

Über ein Beispiel aus Schleswig-Holstein – eine Glückstädter Bio-Bäckerei –  berichtete in dieser Woche der NDR in mehreren Beiträgen (Video starten)

Staatssekretärin Julia Carstens sagte dazu am Montag bei NDR-aktuell 18 Uhr im Gespräch mit Eva Diederich:

Ob Verantwortungseigentum oder klassische Nachfolge: Am 1. November startet die schleswig-holsteinische Landesregierung beim Kieler Mittelständler EDUR-Pumpen eine breit angelegte Imagekampagne, die vor allem Frauen Mut machen soll, Betriebe zu übernehmen. „Und in diesem Zusammenhang wäre es sehr hilfreich, mit der Rechtsform des Verantwortungseigentums ein weiteres Instrument in unserem Werkzeugkasten zu haben“, sagt Carstens.

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