
In Schleswig-Holstein ist die weltweit erste batterieelektrische Zugflotte im regelmäßigen Linienbetrieb unterwegs. Damit hat das Bundesland den zweithöchsten Elektrifizierungsanteil unter den Flächenländern Deutschlands: 68 Prozent aller Strecken werden nun elektrisch befahren. Die batterieelektrischen Triebzüge ersetzen auf den Strecken zwischen Kiel – Lübeck und Lüneburg die bislang üblichen Dieselzüge. Der ökologische Vorteil: Rund 10,4 Millionen Zug-Kilometer werden „entdieselt“. Jährlich werden so 10 Millionen Liter Diesel und rund 26.000 Tonnen CO2 eingespart.
Schleswig-Holsteines Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen: „Wir machen einen riesigen Schritt hin zum emissionsfreien Nahverkehr mit den 55 Akkuzügen, die bis Mitte nächsten Jahres auf elf Bahnlinien im Land unterwegs sein werden. Auf unsere Vorreiterrolle können wir wirklich stolz sein.“

erixx Holstein betreibt die batterieelektrischen Triebzüge vom Typ FLIRT Akku vom Hersteller Stadler nun auch auf der Strecke Kiel – Lübeck – Lüneburg sowie zwischen Kiel und Kiel-Oppendorf und läutet damit ein neues Kapitel im Nahverkehr im echten Norden ein. Die Freude über den Start der Züge im Linienbetrieb teilte Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen mit zahlreichen Gästen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft, die sich heute an der Seite des Ministers bei einer Zugfahrt Richtung Lübeck ein Bild von den neuen Fahrzeugen machten.
Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen: „Wir beginnen heute damit, die Früchte zu ernten, deren Saat 2015 mit einer großen Idee für die Zukunft des Nahverkehrs in Schleswig-Holstein ausgebracht wurde!“
Weiter sagte Madsen – Video starten:
Die neuen Akkufahrzeuge verfügen über Batterien, die auf dem Dach und unter dem Fahrzeug montiert sind. Damit sind sie im Fahrgastbetrieb mindestens 80 Kilometer ohne eine erneute Ladung unterwegs. Die Batterien werden dann an den Oberleitungen in Bahnhöfen oder an den bereits vorhandenen Oberleitungen auf einigen Strecken aufgeladen. Die Fahrpläne in den Akkunetzen sind so gestaltet, dass die Ladezeiten ausreichend sind und jeweils genug Fahrzeit zur nächsten Oberleitung besteht. Störungsfälle oder Probleme im Betrieb, wie längere außerplanmäßige Standzeiten, können mit einem Akkupuffer aufgefangen werden. An einigen Orten wurden neue Oberleitungsabschnitte gebaut: insgesamt elf Kilometer.
Das ist ja schön und gut, hoffentlich gibt es keine Kinderkrankheiten an den BEMUs. Aber über alle die Euphorie wird die Elektrifizierung Itzehoe – Westerland wieder vergessen. Das wurde zum Wahlkampf zu einem Thema gemacht, eine Vorplanung auf Kosten des Landes gemacht, nun soll angeblich ein komplettes Planfeststellungsverfahren nötig sein, daß ist der Stand von vor über einem Jahr, seitdem ist offenbar Stillstand, wertvolle Zeit verstreicht, die Landesregierung macht keinen Druck, das Projekt in das Beschleunigungsprogramm des Bundes zu bekommen, um die Planfeststellung und die Klagerei der NIMBYs und der üblichen Klagevereine zu umgehen. Vermutlich wird das Thema dann erst zum nächste Wahlkampf wieder ausgegraben, aber noch einmal falle ich auf das Manöver nicht herein und wähle eine andere Partei. Zumindest bis Heide hätten die Arbeiten schon lange begonnen werden müssen, wenn die Northvolt-Fabrik bereits 2024, spätestens 2025 produzieren will. Auch für die Planung des Gleisanschlusses dort gibt es offenbar keine Aktivitäten.
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Das hat ja nicht lange gut funktioniert, heute Nacht hat einer der Triebfahrzeugführer von erixx wohl ein El6 mit seinem Akku-Flirt mißachtet und die Oberleitung heruntergerissen. Naja, erixx, Hauptsache billig, das kommt bei den Ausschreibungen heraus, neue Personale, neue Züge, das geht gern mal schief. Die Pendler sind die Leidtragenden.
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