Tourismustag in Eckernförde: Von Sturmflut bis zu KI in der Gastronomie

Madsen bei der Eröffnung des Tourismustages Fotos: Jan Konitzki

Stelldichein der Tourismusbranche des Landes in Eckernförde: Rund 270 Fachleute aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung diskutierten heute beim Tourismustag 2023 über die Herausforderungen der kommenden Jahre – von der Anwendung künstlicher Intelligenz über veränderte Ansprüche der Mitarbeitenden bis hin zum Wandel zu mehr Nachhaltigkeit. Nicht nur für Wirtschafts- und Tourismusminister Claus Ruhe Madsen war klar: Angesichts der sich schnell ändernden Rahmenbedingungen muss sich auch Schleswig-Holstein als beliebte Urlaubsdestination weiterentwickeln, um zukunftsfähig zu bleiben.

«Wir haben uns mit der Tourismusstrategie 2030 zum Ziel gesetzt, den Tourismus in Schleswig-Holstein nachhaltig und qualitativ weiterzuentwickeln. Wir jagen keinen Übernachtungsrekorden nach, sondern stellen Themen wie Naturschutz, Tourismusakzeptanz und Mitarbeitendengewinnung in den Vordergrund. Das treiben wir gemeinsam mit unseren Partnern voran.

Der Tourismustag ist eine wichtige Veranstaltung, um in den direkten Austausch zu kommen. Die vielen Herausforderungen wie die Corona-Pandemie, die hohen Energiepreise, die Inflation und jetzt die Sturmflut zeigen, dass die gute Zusammenarbeit aller Akteure ein Erfolgsrezept ist», sagte Madsen.

Auch Sedef Atasoy,Tourismus-Fachfrau der IHK Schleswig-Holstein erinnerte daran, dass die Branche trotz beeindruckender Zahlen vor vielen Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel, den hohen Energie- und Arbeitskosten oder komplexen Bürokratiepflichten stehe. Zusätzlich müssten die Betriebe sich zunehmend stärker mit Extremwetterereignissen auseinandersetzen, so Atasoy mit Blick auf die letzte Ostsee-Sturmflut. «Insbesondere unsere Betriebe stehen unter einem permanenten Innovations- und Qualitätsdruck», so Atasoy.

Hans-Jürgen Lütje, Vorsitzender des Tourismusverbands Schleswig-Holstein, lieferte ein paar aktuelle Zahlen: «Erstmals konnte der durch den schleswig-holsteinischen Tourismus generierte Bruttoumsatz die Zehn-Milliarden-Euro-Grenze um 36 Millionen Euro übertreffen.» Damit gehöre der Tourismus zu den wichtigsten Wirtschaftsbranchen Schleswig-Holsteins. Jedoch lasse sich die Aufwärtsentwicklung der letzten Jahre nicht automatisch in die Zukunft fortschreiben, denn die Preisentwicklungen und die sinkenden Reallöhne auf Konsumentenseite wirken einschränkend und müssten aufmerksam beobachtet werden. «Wichtige Schlüsselthemen sind die Qualitätsentwicklung und ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis, das Finden und Binden qualifizierter und motivierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Schaffung attraktiven und bezahlbaren Wohnraums für diese Mitarbeitenden», so Lütje. Wesentlicher Erfolgsfaktor dabei sei die konsequente und wirkungsstarke Umsetzung der Tourismusstrategie 2030, die im Mittelpunkt tourismuspolitischen Handelns stehen müsse.

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