Nach Finanz-Zusage der Kreise: Land steigt nun doch in Metropolregion-Agentur ein

Trotz massiver Sparzwänge von Land, Kreisen und Kommunen ist es geglückt, die Hamburger Randkreise für die Mitfinanzierung der geplanten länderübergreifenden Innovationsagentur zu gewinnen. Damit wird Schleswig-Holstein sich – entgegen eines ursprünglichen Sparbeschlusses – nun doch an der Startphase des Projekts beteiligen, wie Wirtschafts-Staatssekretärin Julia Carstens am Abend in Kiel sagte. Sie sei sehr dankbar über das frühzeitige Entgegenkommen der Kreise.

Hintergrund der geplanten Agentur ist eine Studie der OECD, die eine entsprechende Einrichtung für die Metropolregion um Hamburg mit ihren fast 5,5 Millionen Menschen empfohlen hatte. Wie nach der zweijährigen Pilotphase die weitere Finanzierung gestaltet werden könne, müsse auch mit möglichen weiteren Partnern – etwa aus der Wirtschaft – besprochen werden, sagte Carstens. Unter anderem der Unternehmensverband UV Nord hatte massiv für den Aufbau einer Innovationsagentur plädiert. Die jährlichen Anlauf-Kosten von 250.000 Euro während der zweijährigen Startphase tragen nun zu einem Fünftel Hamburgs Randkreise.

Carstens machte am Abend in einer Sitzung des gemeinsamen Länderausschusses mit Abgeordneten aus Schleswig-Holstein und des Hamburger Senats noch einmal deutlich, dass die Landesregierung zu keiner Zeit an der Sinnhaftigkeit eines solchen Projektes gezweifelt habe.

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Die Metropolregion umfasst neben Hamburg 20 Kreise und kreisfreie Städte in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Vor vier Jahren hatte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) den norddeutschen Ländern bescheinigt, dem internationalen Wettbewerb zu wenig gewachsen zu sein. In einem umfangreichen Gutachten wurden die Stärken und Schwächen der Metropolregion Hamburg benannt und Empfehlungen gegeben, die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der Region zu stärken.

UV Nord-Präsident Philipp Murmann begrüßte die Beteiligung Schleswig-Holsteins an der Innovationsagentur als ein sehr positives Zeichen für die Metropolregion Hamburg. «Unabhängig davon, dass die Landesregierung, insbesondere das Wirtschaftsministerium sich unseren Argumenten pro Innovationsagentur aufgeschlossen zeigte, ist dies ein positives Signal nicht nur für die norddeutsche Zusammenarbeit, sondern vor allem für die Bündelung der Innovationskraft der starken norddeutschen Länder», sagte Murmann.

Für die Startphase der Agentur plant die Landesregierung unter anderem die Einrichtung von zunächst einer zusätzlichen Stelle bei der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer GmbH Schleswig-Holstein (WT.SH).

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