Schleifähre: Land will „Missunde II“ ab April als Übergangslösung einsetzen

Bei der Suche nach Überbrückungs- und Dauerlösungen für die Fährverbindung zwischen Brodersby und Kosel an der Schlei hat der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) heute erstmals einen möglichen Fahrplan skizziert.

LKN.SH-Direktorin Matelski mit Staatssekretär von der Heide

Wie LKN-Direktorin Birgit Matelski nach einem Treffen mit Kommunalpolitikern und Tourismusverantwortlichen sagte, werde mit Hilfe von Minister Claus Ruhe Madsen derzeit versucht, die bisherige Fähre „Missunde II“ bereits ab April wieder als Zwischenlösung einzusetzen. Die Verhandlungen mit dem neuen dänischen Eigner dazu laufen. «Uns geht es nun vor allem darum, schnell zu helfen», sagte auch Verkehrs-Staatssekretär Tobias von der Heide, der zu dem Austausch ins Ministerium eingeladen hatte. Er betonte, dass es neben dem Tourismus vor allem für die Menschen vor Ort um eine Lösung gehe. Momentan müsste zwischen Brodersby und Kosel mit dem Auto ein Umweg von 30 Kilometern in Kauf genommen werden.

Hier ein Fazit einiger Beteiligter nach dem heutigen Treffen im Ministerium

Für eine Inspektion und Überarbeitung des 20 Jahre alten Schiffs ist laut LKN bereits ein Slot bei der Eberhardt-Werft in Arnis reserviert. Die Fähre müsse vor allem einer Bodendickenmessung unterzogen werden, um die Ausnahme-Genehmigung für das längst erloschene Fährzeugnis noch einmal zu verlängern. «Wir werden alles dafür tun, dass sie ab Mitte April wieder läuft», versprach Matelski. Parallel werde man sich darauf konzentrieren, die technischen Anlaufschwierigkeiten der neue E-Fähre „Missunde III“ abzustellen. Der Neubau lässt sich bei stärkerem Wind nur schwer an die Anleger manövrieren.

Betroffen: Brodersbys Bürgermeister Joschka Buhmann (rechts) und sein Koseler Kollege Tobias Hansen beim heutigen Gespräch im Ministerium

«Wir sind aber guter Dinge, dass wir die Missunde III in einen sicheren Betrieb bekommen werden», so die LKN-Chefin. Für den Wechsel der Fähren seien dann noch einmal Baumaßnahmen an den Anlegern notwendig. Unter anderem sollen trichterförmig Dalben als Leitwerke gesetzt werden, um der neuen Fähre bei Wind und Strömung das Anfahren an die Anlegerampen zu vereinfachen.

Die neue „Missunde III“ fährt mit Batterie- und Solarunterstützung. Die rund 3,3 Millionen Euro teure Fähre ist leiser, emissionsfrei und deutlich größer als ihre 2003 in Dienst gestellte Vorgängerin. Erstmals können damit auch Reisebusse und landwirtschaftliche Fahrzeuge über die Schlei setzen. Der Vorgänger „Missunde II“ hatte jährlich bis zu 120.000 Fahrzeuge und 50. 000 Fahrräder befördert.

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