Die kommenden Monate wird beim ersehnten «Bildungsticket» jeder Kreis noch übergangsweise eigene Wege gehen. Doch klar ist: Nach den Sommerferien geht’s los. Und ab Januar 2025 können dann alle Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden und privaten Schulen sowie Azubis in schulischer Ausbildung ohne Arbeitgeber landesweit einheitlich ermäßigt mit dem ÖPNV unterwegs sein.

Wie Schleswig-Holsteins Verkehrs-Staatssekretär Tobias von der Heide, Sönke Schulz vom Landkreistag sowie Dennis Fiedel von der NAH.SH heute erläuterten, ist das „Deutschland-Schulticket“, wie es künftig heißt, damit das erste Ticket des so genannten Tarifentwicklungsplans Schleswig-Holstein (TEP). Es wird auch in den schleswig-holsteinischen Kreisen, die dem Hamburger Verkehrsverbund angehören, erhältlich sein.
«Das Deutschland-Schulticket ist ein rabattiertes Deutschlandticket. Es gelten die üblichen Konditionen des Deutschlandtickets, das heißt es ist als Abo erhältlich, nicht übertragbar und gilt im Nah- und Regionalverkehr in ganz Deutschland. Lediglich der Verkauf ist abweichend geregelt», sagt NAH.SH-Sprecher Fiedel. Das Ticket für die Nutzung ab Januar 2025 könne bereits ab Herbst 2024 vorbestellt werden. Alle Informationen hierzu gibt es im Herbst dann auf www.nah.sh. Für die Übergangslösungen erteilen die zuständigen Kreise Auskünfte.
Hier ein Mitschnitt des heutigen Pressegesprächs:
Berechtigt sind laut Fiedel alle Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen, an Förderzentren, anerkannten Ersatzschulen, dänischen Schulen, berufsbildenden Schulen in Vollzeit (ohne Arbeitgeber) sowie Schüler in einer rein schulischen Ausbildung. Bedingung: Die Schüler dürfen keinen Anspruch auf eine Schülerzeitkarte haben, deren Kosten ganz oder teilweise vom Schulwegkostenträger übernommen werden.
Nach den Worten von Staatssekretär von der Heide kommt der Zuschuss zum Deutschland-Schulticket vom Kreis bzw. der kreisfreien Stadt des jeweiligen Wohnortes. Die Höhe des Zuschusses – mindestens 20 Euro – legen Kreise und kreisfreie Städte selbst fest. Die Höhe könne daher variieren.

Zu den Einzelheiten des Deutschland-Schultickets sprach RSH-Reporter Andreas Otto heute in Kiel mit Dennis Fiedel von der NAH.SH – Audio starten, Pfeil klicken
„Ich freue mich, dass wir allen Schülerinnen und Schülern in Schleswig-Holstein dieses tolle Angebot machen können. Damit ermöglichen wir den jungen Fahrgästen das eigene Mobilitätsverhalten anzupassen und mit uns gemeinsam aktiv etwas für die Mobilitätswende zu tun“, sagte von der Heide. Das Land beteilige sich in diesem Jahr mit fünf Millionen Euro an der Finanzierung des Bildungsticket; ab 2025 beträgt der Finanzierungsanteil dann 10 Millionen Euro pro Jahr. Mit Blick auf die jüngsten Einsparmaßnahmen im ÖPNV erinnerte von der Heide daran, dass das Land den Kreisen dieses Jahr einmalig zusätzlich 27,4 Millionen Euro für Maßnahmen zur Verbesserung des ÖPNV zur Verfügung gestellt habe.
Landkreistags-Chef Sönke Schulz machte deutlich, dass die Mobilitätswende ohne den ÖPNV nicht gelingen werde. «Neben guten Angeboten, insbesondere auch in ländlichen Regionen, die von den Kreisen und Städten mit großem Engagement ausgebaut werden, sind auch ermäßigte Tarife ein Baustein für den Erfolg. Hier leisteten die kreisfreien Städte und Kreise gern ihren Beitrag, sind aber auch auf verlässliche Rahmenbedingungen von Bund und Ländern angewiesen», so Schulz.
Das Deutschlandticket in Kürze:
Das Deutschlandticket gilt seit dem 1. Mai 2023 rund um die Uhr in Bussen und Bahnen des Nahverkehrs in der 2. Klasse – deutschlandweit bei allen teilnehmenden Verkehrsunternehmen. Es wird als persönliches, nicht übertragbares Abonnement angeboten. Es ist als Handy-Ticket in der NAH.SH-App verfügbar; wer kein Handy hat, kann es als Chipkarte nutzen. Kinder unter 6 Jahren fahren kostenlos mit.
Für Beschäftigte teilnehmender Unternehmen gibt es das Deutschlandticket auch als Jobticket. Damit sind Pendler*innen noch günstiger unterwegs, denn sie erhalten das Deutschlandticket dank Arbeitgeber-Zuschuss und NAH.SH-Rabatt bereits ab 16,55 Euro monatlich.
Gut 300.000 Schleswig-Holsteiner*innen haben ein Deutschlandticket-Abonnement abgeschlossen. Knapp drei Viertel der Abonnent*innen nutzen es als Handyticket, der Rest ist mit der Chipkarte unterwegs. 25 Prozent aller Nutzer*innen fahren mit dem Deutschland-Jobticket oder mit dem Upgrade des Semestertickets. Für 2024 haben sich Bund und Länder darauf geeinigt, den Preis des Tickets stabil zu halten.
Das Deutschlandticket kann unkompliziert und bequem über die NAH.SH-App oder online auf www.nah.sh/deutschlandticket bestellt werden. Vertriebswege für das Deutschland-Schulticket sind leicht abweichend – mehr Infos zu m gegebenen Zeitpunkt.