Der Jo-Jo-Sommer dämpft die Tourismus-Halbzeitbilanz – aber auf hohem Niveau

Der Start in den Sommer hätte wettermäßig besser laufen können. Dennoch: trotz einiger Dämpfer bleibt der Schleswig-Holstein-Tourismus im ersten Halbjahr auf hohem Niveau.

TA.SH-Chefin Bettina Bunge und Tourismusminister Madsen

Wie Tourismusminister Claus Ruhe Madsen und die Chefin der Tourismusagentur (TA.SH), Bettina Bunge, heute in Kiel erläuterten, sei das erste Halbjahr 2024 von schwankenden Monatsergebnissen geprägt gewesen. Starke und schwache Monate hätten einander abgewechselt. Der Juni sei ungewöhnlich schwach gewesen, ausschlaggebend durch fehlende inländische Gäste. «Auch das Wetter trug mit Unbeständigkeit und teils verregneten, kühlen Perioden zu einem zögerlichen Buchungsverhalten der Gäste bei», sagte Madsen.

Hier ein Mitschnitt der heutigen Pressekonferenz (Link klicken):

Im Hinblick auf die Reisegebiete seien wenige Änderungen gegenüber 2023 zu verzeichnen gewesen: Ostsee und Nordsee bleiben Volumenbringer und generierten zwischen Januar und Juni zusammen 12,9 Millionen Übernachtungen. Auch den Outdoor-Freunden machte das Wetter zu schaffen; im bisher boomenden Campinggeschäft wurden 6 Prozent weniger Übernachtungen auf Campingplätzen gezählt. Vor allem der Juni verzeichnete einen Rückgang von minus 9,2 Prozent im Verhältnis zum Vorjahreszeitraum. Der Städtetourismus hingegen bleibt bei wachsendem Zuwachs im Tagungsbereich stabil. Deutlich zugenommen haben Übernachtungen in Vorsorge- und Reha-Kliniken.

Im Gespräch mit Sat 1 sagte Madsen weiter – Audio starten:

Im Bundesländervergleich behauptet Schleswig-Holstein im ersten Halbjahr Platz 6. «Meistens klettern wir im Jahresverlauf immer noch einen Platz weiter nach oben», sagte Bunge. Insgesamt kamen im ersten Halbjahr gut 4,1 Millionen Gäste in den Norden, 0,2 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten 2023. Bei den Übernachtungen stand mit gut 15,7 Millionen ein Minus von 0,3 Prozent. «Es gibt keinen Corona-Nachholeffekt mehr», so Bunge.

Madsen. «Es ist in diesen Zeiten bereits ein wichtiger Erfolg, Übernachtungszahlen und touristische Wertschöpfung auf hohem Niveau zu halten. Angesichts vieler Unsicherheiten überlegen die Menschen verständlicherweise, wofür sie ihr Geld ausgeben wollen. Und siehe da: Sie sparen nicht am Urlaub in Schleswig-Holstein, sie kommen weiterhin zu uns. Und das aus gutem Grund, weil wir naturnahen, erholsamen, vielfältigen Urlaub bieten können – an unseren Küsten, im Binnenland oder in unseren Städten.“

Wie der Minister weiter sagte, setze die Tourismusstrategie des Landes deshalb konsequent auf die Leitmaxime der Nachhaltigkeit. «Deshalb ist für uns ein einfaches ,Schneller – Höher – Weiter‘ bei den Zahlen auch gar nicht das alleinige Kriterium für Erfolg, dazu gehört viel mehr. Wir unterstützen die Tourismusbranche an vielen Stellen: Von Investitionen in die Infrastruktur, Förderprojekten für touristische Maßnahmen über die Radstrategie 2030 bis hin zum Leitfaden zur besseren Tourismus-Akzeptanz drehen wir an vielen Stellschrauben zugleich. Und all das zahlt letztlich auf die Urlaubs- und Lebensqualität bei uns im Land ein», so der Minister.

Hinterlasse einen Kommentar