Madsen pocht nach Elmshorner Unfall auf raschen Bau einer Ausweichstrecke

Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen hat erleichtert auf die Nachricht der Deutschen Bahn reagiert, dass nach dem Brand eines Elektro-Busses am Bahnhof Elmshorn die Züge im Norden seit heute früh weitgehend wieder wie geplant fahren sollen.

«Dieser Feuer-Unfall macht aber einmal mehr deutlich, dass es im Bahn-System an Widerstandsfähigkeit fehlt. Und vor allem, dass die Strecke zwischen Neumünster und Bad Oldesloe rasch als als Ausweichstrecke ausgebaut werden muss», sagte Madsen. Während auf der Strecke Hamburg-Kiel bereits ab Dienstag wieder Normalbetrieb gefahren werden soll, müssen sich die Fahrgäste auf der Marschbahn von und nach Sylt laut DB noch bis Mittwoch gedulden.

   Nachdem letzten Donnerstag ein städtischer E-Bus in Elmshorn bei einer Leerfahrt eine Eisenbahnbrücke unterquert hatte und stecken geblieben war, kam es zum Brand, dem Ausfall des Stellwerks und damit hunderter Zugverbindungen. Aus Sicht von Madsen besonders ärgerllich: Wegen Bauarbeiten waren obendrein auch die Strecken Kiel-Preetz-Plön und Kaltenkirchen-Kaltenkirchen-Süd von Sperrungen betroffen. «Es stand somit zwischen Kiel, Neumünster, Flensburg, Dänemark und Hamburg keine leistungsfähige Verbindung mehr zu Verfügung, obwohl ein erhöhtes Reiseaufkommen wegen der Kreuzfahrtschiffe in Kiel sowie des Ferienendes in Bayern und Baden-Württemberg zu  verzeichnen war», sagte der Minister.

      Madsen: «Die vergangenen fünf Tage zeigen wie durch ein Brennglas, wie zerbrechlich das System Bahn gerade ist. Die Infrastruktur muss überall geflickt werden und Betriebsplaner sind durch viele Baustellen bereits am Rand ihrer Reserven.» Das Land gehe bei dem Ausbau zwischen Neumünster und Bad Oldesloe bereits massiv in Vorleistungen, nun müssten endlich auch Bund und die DB InfraGo ihren Beitrag leisten. «Wichtig  wäre dazu vor allem, dass die DB das Projekt vor allem personell ausreichend unterfüttert, damit das Gleis spätestens 2030 zur Verfügung steht», so Madsen. 

Weiter sagte der Minister – Audio starten…

Mit Blick auf die massiven Ausfälle nach dem Brand bezeichnete der Minister es als überaus erstaunlich, dass die Auswirkungen für die Fahrgäste trotzdem noch erheblich abgemildert werden konnten.  So seien für die angelandeten Kreuzfahrer in Kiel am Sonnabend zwei ICE Kiel-Hamburg organisiert und durch den Knoten Elmshorn geschleust worden. «Und zwischen Neumünster und dem Hamburger Flughafen wurde immerhin ein Ersatzverkehr mit Bus im 15-Minutentakt aufgebaut und auch das Unternehmen Erixx hatte seinen Ersatzverkehr zwischen Kiel und Plön deutlich verstärkt – dafür bin ich sehr dankbar», so Madsen.

Hinterlasse einen Kommentar