Landtag und Landesregierung glauben an eine Zukunft der Werften FSG und Nobis

Wenig Aufträge, freigestellte Mitarbeiter, unbezahlte Rechnungen ‒ auf den beiden Werften Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) und Nobiskrug in Rendsburg gibt es seit Monaten Probleme. Auch heute gingen an Eigentümer Lars Windhorst und seine Tennor-Group dringende Apelle aus dem Landtag. 

Die Abgeordneten sprachen sich nahezu einhellig für einen Investorenwechsel bei den angeschlagenen Werften aus. Ein Antrag von CDU und Grünen, wonach sich der Landtag auf die Seite der Beschäftigten der Werften stellt, wurde einstimmig beschlossen.
«Realistische Lösungen zum Erhalt der Werften setzten voraus, dass der Eigentümer Windhorst verkauft», sagte Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen. «Alles, was wir machen können, ist, Druck auszuüben, mit potenziellen Investoren zu sprechen und bereitzustehen, falls Unterstützung benötigt wird», betonte der CDU-Politiker.

Hier seine Rede in voller Länge:

Aus Sicht des Ministers gibt es derzeit nur zwei Optionen: «Lars Windhorst stellt sich seiner Verantwortung, räumt auf, macht die Werften verkaufsfähig und verkauft.» Oder FSG und Nobiskrug gingen in die Insolvenz und machten den Weg frei für neue Investoren. «Ich bin davon fest überzeugt, dass die beiden Werftstandorte eine Zukunft haben», erklärte Madsen. So könnte die FSG Stahlelemente für die für Windparks erforderlichen Konverterplattformen herstellen und als zweites Standbein den Marine-Schiffbau etablieren. Nobiskrug könnte hingegen Aufträge insgesamt im Schiffbau übernehmen.

Die beiden Werften gehören zur Tennor-Gruppe von Windhorst. FSG und Nobiskrug haben seit Monaten Probleme; Gehälter wurden verspätet gezahlt, neue Aufträge sind Mangelware. Fast die gesamte Belegschaft war zwischenzeitlich freigestellt worden.

Windhorst persönlich wird für sein Verhalten und seine Kommunikation von vielen Seiten kritisiert. Wirtschaftsminister Madsen und Ministerpräsident Daniel Günther hatten bereits Anfang Oktober einen Rückzug von Windhorst aus der Flensburger-Schiffbau-Gesellschaft (FSG) und der Werft Nobiskrug gefordert.

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