Es dürfte die größte Förderung sein, die Kiel in seiner jüngsten Geschichte je erhalten hat: Knapp 20 Millionen Euro übergab Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen heute an Oberbürgermeister Ulf Kämpfer für die Revitalisierung des Industriegebiets Friedrichsort.

MaK, Caterpillar, Voith, Vossloh, Lindenau… Industrieproduktion mit großen Namen hat in Kiel-Friedrichsort eine lange Tradition. Allerdings ist die Infrastruktur am „StrandOrt Kiel“ nicht mehr zeitgemäß. Eine grundlegende Modernisierung soll dem Industrieareal deshalb bis 2028 eine neue wirtschaftliche Perspektive geben – inclusive Strand-Zugang für die Bevölkerung. Das Land fördert das Vorhaben mit fast 20 Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ sowie Landesmitteln.

«Das ist die höchste Einzelförderung, die das Land bisher für Gewerbeflächenrecycling zur Verfügung gestellt hat. Aber das macht sich bezahlt. Hier entsteht ein Gewerbegebiet der Zukunft mit autarker Energieversorgung und einem Fokus auf wichtige Branchen wie die Bahnindustrie oder die digitale Wirtschaft», betonte Madsen bei dem heutigen Besuch des Areals. Das Land unterstütze die Wirtschaft nach Kräften bei der Suche nach Industriearealen. «Projekte wie dieses bringen den gesamten Standort Schleswig-Holstein voran», so der Minister.

Durch die Förderung könne nun der zweite Baustein gesetzt werden – die Erschließung und Neuordnung sowie die Schaffung und Wiederherstellung der Verkehrsinfrastruktur. Im Gespräch mit Journalisten sagte Madsen dazu weiter – Audio starten…
«Mit dem zweiten großen Abschnitt der Revitalisierung des StrandOrt Kiels wird die Grundlage für ein modernes, überregional attraktives Industrieareal und eine nachhaltige Energieversorgung geschaffen«, freute sich auch Oberbürgermeister Ulf Kämpfer. Es werde unter anderem die gesamte Ver- und Entsorgung neu geplant und hergestellt. Das betreffe das Straßen- und Verkehrsnetz, das Stromnetz, die Wärmeversorgung, die Lösch- und Trinkwasserleitungen sowie die Entwässerungsleitungen. Die Umbaumaßnahmen starten im Spätsommer 2025 und werden bis Anfang 2027 dauern. Derzeit ist der Rückbau einiger Gebäude in der Umsetzung. Die Altlastensanierung startet ab März 2025.
Werner Kässens, Geschäftsführer der KiWi, betonte die Wichtigkeit dieses Areals und sagte: «Der StrandOrt ist bundesweit einmalig als innovative Wirtschaftsfläche über die Schiene, Straße erreichbar, direkt am Wasser und nahe des Flughafens. Die 150-jährige Industriefläche wird der Zukunftsort für Nachhaltige Produktion sein. Wir erwarten über 1.000 Arbeitsplätze. Dieses Areal ist Teil der großen Ost-West Regionalachse Clean Energy Valley Schleswig-Holstein.»