Wirtschaftsleistung: Schleswig-Holstein auf Rang 3 – Arbeitsmarkt weiter robust

Erstmals seit Jahren belegt Schleswig-Holstein im Ranking der Bundesländer beim Wirtschaftswachstum den dritten Platz. Auch der Tourismus lag und liegt auf Rekordniveau, der Arbeitsmarkt zeigt sich weiter robust.

Einer der Treiber des Wirtschaftswachstums: Energieversorgung

Wirtschafts- und Arbeitsminister Claus Ruhe Madsen ist mit dem ersten Quartal 2025 entsprechend zufrieden, weiß aber auch: «Das hohe Ranking beim Bruttoinlandsprodukt liegt auch ein Stück an der momentanen Schwäche derjenigen Bundesländer, die besonders stark unter den aktuellen geopolitischen Instabilitäten zu leiden haben.» Die Wirtschaftsleistung im Norden Deutschlands ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Unter Berücksichtigung der Preisveränderungen stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2024 in Schleswig-Holstein um 1,2 Prozent, wie das Statistikamt Nord heute mitteilte.

Wachstumstreiber Bahntechnik – Wirtschafts-Staatssekretärin Julia Carstens beim diesjährigen Bahntechnik-Treffen in Kiel

Mit dem Ergebnis liege das nördlichste Bundesland deutlich über der bundesweiten Entwicklung und landet im bundesweiten BIP-Ranking auf Rang 3 nach Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. In Deutschland sank das Bruttoinlandsprodukt real um 0,2 Prozent.

Treiber der Wirtschaftsleistung in Schleswig-Holstein sind vor allem der Energiesektor und die Industrie. Positive Wachstumsbeiträge lieferten zudem Öffentliche und sonstige Dienstleistungen, Erziehung und Gesundheit mit einem realen Plus von 3,1 Prozent sowie das verarbeitende Gewerbe mit 2,1 Prozent. Einen Rückgang verzeichnet der Norden allerdings im Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation, der als ein Sektor gezählt wird. Dort sank die Wirtschaftsleistung real um 0,1 Prozent. Auf Bundesebene verzeichnete dieser Bereich einen Anstieg von real plus 0,7 Prozent.

Sorgenkind ist aktuell nur das Baugewerbe: Hier ging in Schleswig-Holstein die Wirtschaftsleistung preisbereinigt um 4,8 Prozent zurück – und damit stärker als in Deutschland insgesamt (minus 3,7 Prozent).

Nach den Worten von Madsen zeigen die Daten «die hohe Resilienz unserer mittelständischen Wirtschaft». Zudem scheinen externe, negative Effekte nicht so stark durchzuschlagen. So leide das nördlichste Bundesland nicht so stark unter geopolitischen Konflikten und Krisen wie andere Bundesländer. Zudem habe er «große Hoffnung», dass auch durch das bundesweite Infrastrukturpaket die Binnennachfrage weiter beleben und so die Wirtschaftsleistung im Land stark bleiben werde, so Madsen.

Auch die Zahl der Arbeitslosen in Schleswig-Holstein ist leicht zurückgegangen. Im März sank sie Vergleich zum Februar um 1.400 auf 99.100 Menschen, die Arbeitslosenquote liegt bei 6,1 Prozent. «Die Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt hat begonnen, bleibt aber etwas hinter dem Vorjahresergebnis zurück», sagte heute der Chef der Regionaldirektion Nord, Markus Biercher. Er stellte die Zahlen zusammen mit Arbeits-Staatssekretär Tobias von der Heide vor.

Biercher und Arbeits-Staatssekretär Tobias von der Heide

Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen liege dagegen über dem Wert des Vormonats. Im Vergleich zum Februar stieg die Zahl der offenen Stellen um 400 auf 22.900. Der Bedarf an gut qualifizierten Arbeits- und Fachkräften bleibe branchenübergreifend auf hohem Niveau.

Heute stellten von der Heide und Biercher ein Musterbeispiel für die Beschäftigung Geflüchteter im Rahmen des „Job-Turbo“ der Bundesagentur vor. Hier ein Beitrag dazu im Deutschlandfunk:

Radiobeitrag Deutschlandradio – es geht nicht ohne Zuwanderer – Beispiel Schleswig-Holstein

Stabilisierend auf die Nord-Wirtschaft wirkt sich auch die Entwicklung des Tourismus aus: Nach dem Rekord-Jahr 2024 startet die Branche auch in diesem Jahr sehr vielversprechend: so kamen allein im Januar 333.000 Übernachtungsgäste in den größeren Beherbergungsstätten und auf den Campingplätzen Schleswig-Holsteins an. Die Anzahl der gebuchten Übernachtungen betrug 1.166.000. Damit nahm das Gästeaufkommen gegenüber dem November des Vorjahres um 5,5 Prozent zu. «Wir sind hier also auf einem sehr guten Kurs, den wir weiter strikt verfolgen werden», so Madsen.

Hinterlasse einen Kommentar