Madsen empfiehlt SH-Betriebe als „ideale Rüstungs-Partner für Dänemark“

Angesichts des Zeitdrucks, unter dem viele europäische Länder bei der Aufrüstung ihrer Flotten stehen, wirbt Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen für schleswig-holsteinische Werften und andere Rüstungsbetriebe als ideale Kooperationspartner – insbesondere für das Nachbarland Dänemark.

Ein Einsatzgruppenversorger der Bundesmarine verlässt die Kieler Werft „German Naval Yards“

«Niemand hat bei der derzeitigen Sicherheitslage jetzt noch die Zeit, Schiffbaubetriebe erst neu aufzubauen – das Gebot der Stunde heißt: Kooperation innerhalb der Nato. Die europäischen Länder müssen entschlossen und ambitioniert handeln, um Verantwortung für die eigene Sicherheit zu übernehmen und ihre Verteidigungsfähigkeiten in Bezug auf neue Ausrüstung als auch auf industriellen Fähigkeiten und Kapazitäten erhöhen», sagte Madsen heute dem dänischen Fernsehsender DR bei einem Besuch der Werft «German Naval Yards Kiel» (GNYK). Dänemark gehe dabei bereits mit gutem Beispiel voran.

In einem Schreiben an die für die Rüstung zuständigen dänischen Organe hatte der CDU-Politiker zuvor die Unterstützung der schleswig-holsteinischen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie bei den anstehenden Rüstungsbeschaffungen angeboten. «Ich bin davon überzeugt, dass unsere schleswig-holsteinischen Unternehmen eine zielführende und positive Rolle einnehmen können. Die wehrtechnische Industrie in Schleswig-Holstein ist ein bedeutender und leistungsfähiger Bestandteil der deutschen Rüstungsindustrie. Die Geschäftsaktivitäten der Unternehmen sind weit gefächert», so Madsen.

Rückendeckung bekam Madsen dabei von GNYK-Geschäftsführer Rino Brugge: «Es gibt gerade in Dänemark viele exzellente Schiffbaubetriebe und Konstruktionsfirmen, mit denen wir unser Know How perfekt ergänzen können. Und es geht dabei keineswegs darum, den Nachbarn etwas wegzunehmen, sondern sich gegenseitig zu ergänzen und zu stärken – bis auch die anderen Länder ihre Betriebe auf- oder ausgebaut haben», so Brugge. Bereits in der kommenden Woche würden Vertreterinnen und Vertreter von 29 dänischen maritimen Firmen die Kieler Werft zu einem Austausch besuchen – zudem sei mit einer Werft bereits ein Austausch von Auszubildenden vereinbart.

Die Werftengruppe um die Kieler GNYK ist neben Thyssen Krupp Marine Systems (TKMS) eines der führenden deutschen Unternehmen im Militärschiffbau und beschäftigt in der gesamten Gruppe aktuell 1200 Menschen.

Zur Frage, warum er an das dänische Verteidigungsministerium geschrieben habe, sagte Wirtschaftsminister – Audio starten…

Dänemarks Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen hatte zu Wochenbeginn in Kopenhagen den neuen Marineplan Dänemarks vorgestellt, allerdings im Unklaren gelassen, inwieweit das Neubau-Programm auch über Kooperationen gestemmt werden könnte. Fachjournalisten bezeichneten das Papier als einen «stark abgespeckter Verteidigungsplan im Vergleich zu den ursprünglichen Erwartungen von Investitionen von bis zu 100 Milliarden Kronen, von denen fast die Hälfte während der laufenden Vermittlungsperiode ausgegeben werden sollte». Vorgesehen sind 26 kleinere Schiffe, die meisten davon für die dänische Marine. Der Auftrag für neue Flugabwehrfregatten wurde vorerst auf Eis gelegt, da zunächst eine «analytische Grundlage» geschaffen werden müsse.

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