Weiterer Qualitäts-Sprung für die Lübecker Fraunhofer-Einrichtung für Individualisierte und Zellbasierte Medizintechnik (IMTE): Zusammen mit Technologie-Staatssekretärin Julia Carstens und Lübecks Uni-Präsident Helge Braun nahmen die Spitzenforscher heute ihr neues Prüflabor in Betrieb. Dank einer speziellen Zertifizierung ist das Fraunhofer IMTE nun berechtigt, Prüfergebnisse mit höchster Genauigkeit und Zuverlässigkeit bereitzustellen. «Ein bedeutender Meilenstein für den Medizintechnikstandort Schleswig-Holstein», freute sich nicht nur Staatssekretärin Carstens.

Nach den Worten von IMTE-Direktor Thorsten M. Buzug ist in der medizinischen additiven Fertigung, etwa bei Implantaten, Prothesen oder patientenspezifischen Hilfsmitteln, höchste Präzision gefordert. Bereits geringste Abweichungen könnten erhebliche Auswirkungen auf die Patientensicherheit haben, so der Professor. Die Akkreditierung stelle sicher, dass die im Prüflabor erzielten Ergebnisse diesen hohen Anforderungen entsprechen und schaffe die Grundlage für eine sichere Anwendung in der klinischen Praxis.
«Die Personalisierung in der Gesundheitsversorgung kann nur gelingen, wenn neue Fertigungstechnologien wie der 3D-Druck verlässlich geprüft und validiert werden. Genau hier setzt dieses Labor an», sagte Carstens in ihrem Grußwort. Sie hob zudem die Rolle des Fraunhofer IMTE als Transferzentrum für Medizintechnik hervor.
Auch der ehemalige Berliner Kanzleramts-Chef Prof. Helge Braun zeigte sich überzeugt von der Relevanz der neuen Einrichtung: «Die enge Verbindung zwischen der Universität zu Lübeck und dem Fraunhofer IMTE ermöglicht den direkten Technologietransfer aus der exzellenten Forschung in die Anwendung – die neue akkreditierte Prüfinfrastruktur ist dafür ein herausragendes Beispiel.»

IMTE-Chef Buzug betonte die strategische Bedeutung: «Nichts steht so exemplarisch für die Individualisierung in der Medizintechnik wie die Additive Fertigung. Doch Qualitätssicherung ist der Schlüssel zur Umsetzung. Mit diesem Prüflabor können wir nun nachweisen, dass exakt das produziert wurde, was geplant war.» Das Labor stehe künftig nicht nur der universitären Forschung, sondern auch Unternehmen, Kliniken und weiteren Forschungseinrichtungen zur Verfügung. «Ein starkes Signal für Innovation und Qualität in der Medizintechnik ,Made in Schleswig-Holstein’», sagte Technologie-Staatssekretärin Carstens.