Madsen eröffnet die Nordbau 2025: „70 Jahre und kein bisschen leise“

Eigentlich hat die „Nordbau“ mit 70 Jahren längst ihr Rentenalter erreicht – doch die Messe brummt wie nie. Über 700 Aussteller aus 16 Nationen präsentieren ab heute bis Sonntag ihre Produkte, Innovationen und Dienstleistungen.

Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen eröffnete die Ausstellung vor rund 150 Gästen im neuen Congress-Centrum der Neumünsteraner Holstenhallen und genoss sichtlich die Aufbruchstimmung in der Branche. Was dem dänischen CDU-Politiker mit deutschem Paß natürlich besonders gefiel: Die Nordbau feiert nicht nur ihren 70. Geburtstag, sondern zugleich 50 Jahre Partnerschaft mit Dänemark.

Madsen (vorn) mit dem dänischen Botschafter Thomas Østrup Møller und Holstenhallen-Chef Dirk Iwersen

Und trotz der Krisenthemen, die das Baugewerbe und die Bauindustrie plagen: Madsen machte den Ausstellerinnen und Ausstellern Mut, mit Optimismus voranzugehen. Holstenhallen-Chef Dirk Iwersen sagte: „Die Chancen und Herausforderungen stehen eng beieinander. Und auch der Botschafter Dänemarks, Thomas Østrup Møller, betonte die Chanchen und erinnerte in diesem Zusammenhang an den Bau des Fehmarnbelttunnels. Das Milliarden-Projekt hatte – zumindest auf deutscher Seite – seine Initialzündung vor genau 20 Jahren auf der Nordbau erfahren – als die dänische Bauwirtschaft die Storebelt-Brücke vorstellte und beim damaligen Ministerpräsidenten Peter Harry Carstensen Begeisterung auslöste.

Doch auch die Probleme der Branche waren Thema in Neumünster: Iwersen nannte belastende Kostensteigerungen bei Baustoffen, Energie, Logistik, den sich verschärfenden Fachkräftemangel oder Zins- und Finanzierungsschwankungen, machte aber ebenfalls Mut: „Wer, wenn nicht die Bauwirtschaft, ist in der Lage, diese Herausforderungen zu meistern.“ Und er sagte: „mange tak (vielen Dank)“ für die einzigartige deutsch-dänische Partnerschaft auf der Nordbau. Seit 50 Jahren gibt es jetzt den dänischen Gemeinschaftsstand auf der Nordbau. Die Nachbarn im Norden nutzen die Messe als Sprungbrett für den deutschen und europäischen Markt.

„Die Messe ist restlos ausgebucht. Das ist ein starkes Signal“, sagte Madsen. Seine weiteren Impressionen – Video starten…

Impressionen vom Minister-Messerundgang bei der Eröffnung

Die Erwartungen an die Nordbau sind auch in Neumünster groß. Sven Theis, Geschäftsführer der städtischen Wobau, hofft gegenüber dem sh:z auf „neue Ideen, was bezahlbaren Wohnraum angeht, und Verlässlichkeit bei den Fördermitteln“. Die Wobau engagiert sich in der Böcklersiedlung erstmals seit vielen Jahren im Neubau und plant ein weiteres Projekt bei der ehemaligen Sick-Kaserne mit Fördermitteln aus dem sozialen Wohnungsbau. Durch eine Modularbauweise sollen deutlich Kosten eingespart werden.

„Hier auf der Nordbau ist man am Herz der Bauwirtschaft“, sagte Andreas Breitner, der Direktor des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen. Leider schlage der Puls im Moment nicht so schnell. Der Tiefbau hat dagegen keine Probleme, meint Ulf Michel. Der Vorsitzende des Unternehmensverbands Mittelholstein führt ein international tätiges Kanal- und Tiefbauunternehmen und meint: „Der Infrastrukturbau ist eine Stütze für die Baukonjunktur und die Gesamtwirtschaft.“

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