IW-Ranking von Städten und Kreisen: Für Madsen ein hoffnungsvoller Ansporn

Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen hat sich mit dem Abschneiden schleswig-holsteinischer Städte und Kreise beim neuen IW-Wirtschaftsranking zufrieden gezeigt – sieht darin vor allem aber auch einen Ansporn. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Kölner «Institut der deutschen Wirtschaft» (IW) erstellen alle zwei Jahre eine Rangliste über Wirtschaftsniveau und -dynamik der Regionen. Überraschend: Erstmals sehen die Experten Anzeichen dafür, dass die bisherige Dominanz der südlichen Bundesländer bröckelt. Zwar dominieren Länder wie Bayern oder Baden-Württemberg nach wie vor – doch der Abstand schrumpft, so die Experten.

Für Schleswig-Holstein zeigt sich nach den Worten von Madsen beim aktuellen Wirtschaftsniveau zwar nach wie vor ein eher durchwachsenes Bild, beim Dynamik-Ranking habe der echte Norden hingegen einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht. Diesen Schwung gilt es zu nutzen», sagte er. Dabei spiele die Ansiedlung des Batterie-Herstellers „Northvolt“ in Dithmarschen in den aktuellen Zahlen noch nicht einmal eine Rolle.

«Ich bin sicher, dass sich durch Northvolt und Folge-Ansiedlungen in den kommenden Jahren noch weitere Städte und Westküsten-Kreise nach oben bewegen werden», sagt Madsen. Schleswig-Holstein als Energiewende-Land und grünes Industrieland mit einem Höchstmaß an Lebensqualität habe eine herausragende Startposition und das Potenzial für eine noch weitaus größere Dynamik. Voraussetzung sei, die über Jahrzehnte auf Verschleiß gefahrene Infrastruktur wieder in Schuss zu bringen. «Da sind wir dran.»

Unter den 400 untersuchten deutschen Städten und Kreisen landen im 2024er-Ranking, das auf Zahlen der vorangegangenen zwei Jahre basiert, erstmals acht Städte und Kreise aus Schleswig-Holstein im oberen Viertel. Besonders herausragend ist die Stadt Flensburg auf Rang 6, gefolgt von Lübeck (30), Neumünster (39), den Kreisen Rendsburg-Eckernförde (57), Dithmarschen (62) sowie der Stadt Kiel (75) und den Kreisen Lauenburg (91) und Segeberg (92).: Beim aktuellen Wirtschaftsniveau verpasst Stormarn mit dem 105. von 400 Plätzen nur knapp das obere Viertel.

Das IW bewertet Regionen nach ihrer Wirtschaftsstruktur – unter anderem der gemeindlichen Steuerkraft – und ihrem Arbeitsmarkt, aber auch nach Lebensqualität – wozu beispielsweise die Zahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner zählt. Dass der Kreis Nordfriesland diesmal im Dynamik-Ranking mit dem 398. Platz fast Schlusslicht und damit größter Verlierer ist, hat genau damit zu tun. Und mit einem statistischen Sondereffekt: Wegen zwei großer Betrugsverfahren rutschte die Region um über 200 Plätze nach unten.

Im Mittelfeld des Dynamik-Ranking – dort wo Nordfriesland sonst angesiedelt war – liegen die Kreise Steinburg (112), Ostholstein (115), Pinneberg (155) und Plön (167). Luft nach oben haben die Kreise Schleswig-Flensburg (211) und Stormarn (271).

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