DB-Regio: Neue Chefs wollen beim Thema Qualität „hart nach vorn“

Neuer Anlauf mit neuem Spitzenpersonal: Der seit 1. Februar amtierende Vorstand der DB Regio AG, Harmen van Zijderveld, und Schleswig-Holsteins DB-Regio-Chefin Nicole Berlin, seit April im Amt, wollen vieles besser machen. Heute stellten sie sich den Abgeordneten des Landtags vor.

Standen heute im Landtag Rede und Antwort (v.r.): DB-Regio-Chefin Nicole Berlin, DB-Vorstand Harmen van Zijderveld mit Staatssekretär von der Heide und NAH.SH-Chef Beck

Allen Ankündigungen und Qualitätsoffensiven zum Trotz: Auf den von DB Regio in Schleswig-Holstein bedienten Bahnlinien zwischen Lübeck, Hamburg, Kiel, Flensburg und Sylt läuft es nicht gut. Unter anderem war es am Sonnabend vor Pfingsten auf der Strecke nach Westerland zu einem dreistündigen Totalausfall des Bahnverkehrs gekommen.

Entsprechend gereizt heute die Stimmung der Abgeordneten im Wirtschaftsausschuss des Landtags, als der neue Vorstand der DB Regio AG, Harmen van Zijderveld und die neue DB-Regio-Nord-Chefin Nicole Berlin ihren Antrittsbesuch abstatteten. Zijderveld, der bei der DB zum 1. Februar das Ressort „Regio Schiene“ übernommen hat und die ebenfalls erst seit wenigen Wochen amtierende Nachfolgerin von Ex-DB-Regio-Nord-Chef Torsten Reh versprachen Besserung – machten den Abgeordneten beim Thema Pünktlichkeit aber keine großen Hoffnungen.

«Wir wollen ein guter Vertragspartner des Landes sein, wir wissen um unsere Verantwortung, aber auch um unsere Verfehlungen», sagte Zijderveld. Aber die Pünktlichkeit liege nun einmal «im Kern an der Infrastruktur», dazu könne die DB Regio «nicht in jedem Detail einen Beitrag leisten».

Verkehrs-Staatssekretär Tobias von der Heide hatte die Situation zum Auftakt der Sitzung so beschrieben: «Die Qualität des Personennahverkehrs ist verbesserungswürdig. Dies betrifft die Pünktlichkeit, die im letzten Herbst auf den Strecken Hamburg-Flensburg und Hamburg-Kiel teilweise unter 40 Prozent lag, aber auch die Fahrzeugverfügbarkeit und den Ersatzverkehr», so von der Heide.

Das Land erwarte nicht nur eine vertragsgemäße Erfüllung der Pünktlichkeit, sondern damit verbunden auch eine stabilen Einsatz von Fahrzeugen samt Ersatz-Triebwagen. Nach zwischenzeitlicher Besserung in der zweiten Aprilhälfte sei die Lage im Mai bislang wieder unbefriedigend. «Leider gelingt es DB Regio bisher nicht, die Mindestmenge von 12 modernen Triebzügen bereitzustellen. Eigentlich sind für den Verkehr im Netz Mitte sogar 15 dieser Züge vorgesehen. Stattdessen sind vielfach deutlich ältere Ersatzzüge im Einsatz», so von der Heide. Das Land erwarte, dass die im Herbst angestoßene Qualitätsoffensive der DB Regio zielgerichtet weiterverfolgt werde, um im Herbst eine deutliche Verbesserung der Fahrzeugverfügbarkeit zu haben. Dasselbe gelte für die oft mangelnde Sauberkeit der Fahrzeuge.

Van Zijderveld und Berlin versprachen, beim Thema Qualität «nun ganz hart nach vorn» zu kommen – insbesondere auch beim Thema Fahrzeuge und Personal. Van Zijderveld erinnerte daran, dass der Werkstandort in Kiel zusammen mit dem Land für die bestellten Alstom-Züge in den kommenden Monaten für rund 40 Millionen Euro ausgebaut werde. Vorwürfen der Abgeordneten, dass die DB auf ihren Strecken laufend frustrierte Bahn-Pendler verliere, die lieber wieder ins Auto stiegen, widersprach der neue DB-Vorstand.

Zijderveld sagte unter anderem – Audio starten, Pfeil klicken...

DB-Regio-Chefin Berlin machte darüber hinaus auch deutlich, dass die Anforderungen an das Netz-Mitte auch durch den Aufstieg von Holstein Kiel in die Erste Bundesliga noch einmal deutlich ansteigen werden. «Wir werden zusammen mit der NAH.SH und der InfraGo vor allem die Themenfelder Fahrzeugverfügbarkeit, Reinigung und Ersatzverkehr unter die Lupe nehmen», so Berlin. Kein Problem habe die DB Regio unterdessen beim Personal.

Weiter sagte sie vor den Abgeordneten – Audio starten, Pfeil klicken…

Eine Absage erteilten die DB-Vertreter Forderungen, wonach in bestimmten Fällen bei Zugausfällen auch die Erste-Klasse-Abteile für alle Fahrgäste freigegeben werden sollten.

Mit Blick auf die Qualität der im Netz Mitte zwischen Hamburg und Flensburg sowie Flensburg und Kiel, sagte DB-Regio-Chefin Berlin:

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