
«Die Digitalisierung ist noch immer nicht bei allen Mittelständlern angekommen», sagte Abteilungsleiter Stefan Schnorr aus dem Bundesministerium bei der Übergabe der Förderzusage. «Wer sich jedoch heute nicht darauf einlässt, muss befürchten, bald aus dem Geschäft gedrängt zu werden.» Das Kompetenzzentrum Kiel trage dazu bei, Unternehmen mit Informations- und Weiterbildungsangeboten für die Digitalisierung fit zu machen. «Praxisnähe und Anschaulichkeit sind dabei für uns zentral.»
Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) dankte dem Bund für die Unterstützung. «Die Digitalisierung bietet deutlich mehr Chancen als Risiken für unsere Wirtschaft», sagte er. Sie treibe Innovationen an, revolutioniere Produktionsverfahren und eröffne neue Geschäftsfelder, etwa durch die Individualisierung von Produkten. Buchholz forderte Betriebsinhaber und Geschäftsführer auf, möglichst rasch mit dem neuen Kompetenzzentrum Beratungstermine zu vereinbaren oder an einem Demonstrationsworkshop teilzunehmen.

Buchholz sagte weiter
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Nach Einschätzung von Buchholz sind immer mehr Unternehmen in Deutschland auf dem richtigen Weg. Hätten 2016 noch 72 Prozent in der Digitalisierung eine riesige Herausforderung gesehen, seien es aktuell noch 55 Prozent. Es blieben aber viele Herausforderungen. Knackpunkte seien in kleinen und mittleren Unternehmen vor allem mangelnde IT-Kompetenzen oder die fehlende Bereitschaft, das gerade in Schleswig-Holstein schon jetzt gut ausgebaute Glasfasernetz für sich zu nutzen.
Federführend für das Kieler Kompetenzzentrum ist die Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH. Deren Leiter Björn Lehmann-Matthaei sagte, es gehe um Lösungen für Unternehmen, die im Tagesgeschäft nur wenig Ressourcen und Zeit für Digitalisierungsprozesse aufbringen können. «Die Ansätze können dabei so individuell wie die Unternehmen sein.» Als Beispiele nannte er digitale Wareneingangsabwicklungen, digitale Lückenschlüsse in der Lohnfertigung und vernetzte Montagelinien. Zum Projektkonsortium gehören auch die Fachhochschulen Kiel und Lübeck, die Universitäten beider Städte sowie die UniTransferKlinik Lübeck und das Lebensmittelinstitut KIN Neumünster.
So berichtet der sh:z
