Kein «Behörden-Hopping» mehr für Jugendliche in Flensburg auf der Suche nach Unterstützung und den besten Berufschancen: Die Stadt will eine Jugendberufsagentur einrichten. Eröffnungstermin soll spätestens Anfang 2020 sein, wie Oberbürgermeisterin Simone Lange am Abend vor einer Ratsentscheidung zu dem Thema sagte. Die Zustimmung des Rats, der zur Stunde tagt, gilt als sicher.
Die neue Stelle soll alle wesentlichen bekannten Beratungs- und Vermittlungsangebote beim Übergang von der Schule in das Berufsleben unter einem Dach vereinen. So soll schon vor dem Schulabschluss ein möglichst nahtloser Übergang in die Ausbildung ermöglicht werden. Aktuell wird von etwa 1060 jungen Menschen im Stadtgebiet Flensburg ausgegangen, die einen übergreifenden Beratungsbedarf haben.

Arbeitsminister Bernd Buchholz (FDP) sagte der Deutschen-Presse-Agentur am Abend, «in Schleswig-Holstein wechseln immer noch zu viele Jugendliche in den sogenannten Übergangsbereich, der keine beruflichen Abschlüsse bietet». Es müsse darauf geachtet werden, dass niemand an dem so wichtigen Übergang von der Schule in den Beruf aus dem Blick verloren gehe und es gezielte Unterstützung und Bildungsangebote gebe. «Wir begrüßen es sehr, wenn sich auch Flensburg dazu entscheiden wird, eine Jugendberufsagentur zu eröffnen.»
Die Förderung der beruflichen und sozialen Integration junger Menschen unter 25 Jahre ist Aufgabe von Jugendhilfe, Arbeitsagenturen, Jobcenter sowie der Schulen. In einer Jugendberufsagentur arbeiten diese Institutionen zusammen, um Jugendlichen abgestimmte und individuelle Unterstützung zu bieten. In Schleswig-Holstein gibt es nach Angaben des Arbeitsministeriums derzeit acht Jugendberufsagenturen.