
Deutschland-Premiere für einen weiteren Baustein der ökologischen Verkehrswende im echten Norden: Ab Ende des Monats rollt rund um Niebüll der bundesweit erste ÖPNV-Elektrobus. Das von den Firmen GreenTEC im nordfriesischen Enge Sande und der „I SEE Electric Busses GmbH“ umgerüstete Fahrzeug gehört der DB-Tochter Autokraft. Wirtschaftsminister Bernd Buchholz und Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht ließen es sich nicht nehmen, heute schon mal eine kleine Probefahrt mit dem fast lautlosen Linienbus durch Kiel zu unternehmen. Das rund 800.000 Euro teure Gesamtprojekt wurde mit knapp 440.000 Euro vom Land unterstützt.
Wirtschafts- und Verkehrsminister Buchholz zeigte sich begeistert. Er sagte (Audio starten – Pfeil klicken)

Der umgerüstete Linienbus des Modells MAN Lions City wird laut Autokraft auf verschiedenen Linien in Niebüll unterwegs sein und kann rund 200 bis 250 Kilometer ohne Zwischenladung zurücklegen. Aufgetankt wird in der Nacht auf dem Betriebshof der Autokraft in Niebüll. Für die Umrüstung wurden Motor, Antriebsstrang, Tank und Getriebe ausgebaut sowie Achse, Batteriepacks, Nebenaggregate und Steuergeräte eingebaut.
Erprobt und intelligent mit Wind- und Solarenergie beladen, wurde der Bus auf dem Testgelände des GreenTEC Campus in Enge-Sande getestet, wo das Projekt erfolgreich vom Technologie- und Innovationsberatungsunternehmen EurA AG mit der Niederlassung aus Enge-Sande geleitet wurde. Das Projekt begann im Oktober 2018 und wurde im Dezember 2019 erfolgreich abgeschlossen. GreenTEC-Chef Marten Jensen erinnerte bei dem heutigen Ortstermin in Kiel an das gewaltige Potenzial der Windkraft für den Verkehrssektor: «Allein eine einzige Umdrehung einer Windkraftanlage liefert elektrische Energie für zehn Kilometer Bus-Betrieb.»
Umweltminister Albrecht sagte: «Was wir hier erleben, ist die Umrüstung auf die Zukunft. Aus Verbrenner wird E-Antrieb, betrieben mit Erneuerbarer Energie. Damit kann ein sehr wichtiger Beitrag für den Klimaschutz geleistet werden.» Und Frank Klingenhöfer, Vorstand DB Regio Bus ergänzte: „Die Förderung nachhaltiger Elektromobilität auf unseren Straßen ist gefragter denn je und ist für uns von großer Bedeutung. Für uns als ÖPNV-Betreiber stellt die Umrüstung vorhandener ÖPNV-Dieselbusse eine ressourcenschonende, nachhaltige, kostengünstige und sehr schnell verfügbare Ergänzung zur Neubestellung von E-Bussen dar. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag Sauberer Bus zur DB-Strategie Starke Schiene“.