Wieder Schleusen-Crash im NOK – Buchholz appelliert an Berlin: „Reservetor bereit stellen“

Der Ort der Havarie in der Kieler Nordschleuse

Die schwarze Serie der Havarien im Nord-Ostsee-Kanal (NOK) reißt nicht ab: Gestern Abend krachte der unter Malta-Flagge fahrende Frachter „Wilson Goole“ in eines der letzten funktionsfähigen Schleusentore in Kiel-Holtenau. Verletzt wurde niemand, der Sachschaden aber ist erheblich und der Verkehrsfluss auf dem NOK deutlich ausgebremst. Erste Frachter drehen bereits ab und nehmen den Umweg über Skagen.

Verkehrsminister Bernd Buchholz forderte den Bund einmal mehr auf, für solche Fälle Vorsorge zu treffen und stets ein vollständiges Ersatz-Tor bereit zu halten. Angesichts der Tatsache, dass noch nicht einmal das Schleusentor von der letzten Havarie repariert ist, sagte Buchholz im Gespräch mit Journalisten (Audio starten – Pfeil klicken)

Weiter erinnerte Buchholz daran, dass ein reibungsloser Verkehrsfluss der wichtigste wirtschaftliche Erfolgsfaktor für den Kanal sei: „Am NOK hängen nicht nur weit über 2000 direkte und indirekte Arbeitsplätze, er ist auch für den Hamburger Hafen mit dessen gewaltigen Beschäftigungs-Effekten für Schleswig-Holstein ein Lebensnerv.“ Das gelte auch in teilen für den Brunsbüttler Hafen und die Häfen im NOK selbst.

Die 90 Meter lange „Wilson Goole“ war gegen 19 Uhr von der Ostsee kommend in die große Nordkammer der Schleuse Kiel-Holtenau eingelaufen und gegen das geschlossene, kanalseitige Schleusentor gefahren. Nach Angaben der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung steht der Schifffahrt die große Südkammer der Schleuse weiter zur Verfügung. Morgen sollen sich Taucher ein Bild vom Ausmaß des Schadens machen.

Hier ein Video des NDR-Schleswig-Holstein-Magazins von der Havarie:

Anders als bei der Havarie im letzten Jahr, bei der der Frachter „Else“ in ein Tor krachte oder als vor drei Jahren die „Akacia“ ein Tor rammte, blieb die 26 Jahre alte „Wilson Goole“ allerdings nicht stecken. In der Nacht wurde das Schiff mit zwei Schleppern zur nahe gelegenen Lindenau-Werft gebracht.

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