
Ready for take-off: Nach einem Jahr Corona-Zwangspause können ab sofort wieder junge Unternehmen aus Schleswig-Holstein am landesweiten „Überflieger-Wettbewerb“ teilnehmen. Allen Interessierten winkt reichlich Wissen und den drei Siegern eine Reise nach San Francisco und ins Silicon Valley. Zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschafts-Vereine „The Bay Areas“, „Marketing Club Schleswig-Holstein“ und „StartUp SH“ rief Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz junge Gründerinnen und Gründer heute (9. Juli) zur Teilnahme auf. „Dieser Wettbewerb bietet eine einmalige Bühne für innovative Konzepte. Und in Schleswig-Holstein gibt es viele junge Start-ups, die mit ihren Ideen frischen Wind in etablierte Branchen bringen“, sagte der Minister.

Ein Beispiel dafür ist Jonas Stamm, der 2018 zu den „Überflieger“-Finalisten gehörte. Mit seinem Start-up „Molteo“ digitalisiert der Gründer aus Schleswig die Baubranche und beendet mit seiner mobilen Softwarelösung die Zettelwirtschaft auf vielen Baustellen. „Ich mache jedem Start-up Mut, an dem Wettbewerb teilzunehmen. Netzwerken ist für Unternehmer immer wichtig und der Überflieger bietet dafür eine tolle Plattform“, rät der 29-Jährige.
Er selbst gewann damals zwar kein Flugticket nach San Francisco, hatte zuvor jedoch ein Jahr an der Stanford University im Silicon Valley studiert. Die US-Gründungsszene nutzt Stamm nach eigenen Worten auch heute noch als Inspirationsquelle oder bei der Suche nach Investoren. „Gerade bei der Digitalisierung sind uns die USA noch ein paar Schritte voraus und es gibt viele Ideen, die wir auch bei uns umsetzen können“, erklärt Stamm. Sein eigenes Unternehmen ist auf Wachstumskurs. „Molteo“ hat heute mehr als 250 Kunden und ein Team von 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, das über den ganzen Globus verteilt arbeitet.
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Vor diesem Hintergrund appelliert auch die StartUp-SH-Vorsitzende Dr. Anke Rasmus: „In der Gründungsberatung und -unterstützung sehen wir jeden Tag, welch tolle und innovative Ideen Start-ups aus Schleswig-Holstein umsetzen wollen und viele würden gern den Spirit des Silicon Valley erleben. Mit dem Überflieger-Wettbewerb geben wir ihnen die Chance dorthin zu reisen, ihre Geschäftsidee einem breiten Publikum vorzustellen und neue Kontakte aufzubauen. Besser geht es nicht!“

Axel Schulz vom Verein „The Bay Areas“ fügt hinzu: „Was wir aus dem Silicon Valley vor allem lernen können, ist, dass Start-ups sich dann besonders erfolgreich entwickeln, wenn sie nicht nur Zugang zu Forschung und Kapital haben, sondern vor allem auch zu erfahrenen Unternehmerinnen und Unternehmern und etablierten Firmen. Hier setzt der Überflieger an.“

Eine Einschätzung, die auch Börrje Schneider vom „Marketing Club Schleswig-Holstein“ teilt: „Gutes Marketing bedeutet zukunftsweisende Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln und zu vermarkten“, betonte er, „darum wollen wir den Überflieger gemeinsam mit anderen zum Fliegen bringen.“ Sowohl The Bay Areas als auch der Marketing Club Schleswig-Holstein schenken den sechs Final-Teams jeweils eine Jahresmitgliedschaft, um die Vernetzung der Startups in die Wirtschaft in Schleswig-Holstein und nach Kalifornien auch langfristig zu unterstützen.
Buchholz erinnerte daran, dass die Zahl der Gründungen im echten Norden trotz Corona seit Jahren stetig steige: Allein im ersten Quartal dieses Jahres wurden in Schleswig-Holstein 1.174 Betriebe gegründet – ein Fünftel mehr als im ersten Quartal 2020 und damit der höchste Quartalswert seit 2012. Die Betriebsgründungen überstiegen dabei die Betriebsaufgaben deutlich – und zwar um 238 Gewerbeanzeigen.
Zur Frage, warum man als Gründerin oder Gründer dringend an dem Wettbewerb teilnehmen sollte, sagte Buchholz weiter – Audio starten
Auch die Zahl der Gründungsinteressierten an den Hochschulen des Landes oder im Bereich der Kammern ist auf Wachstumskurs: So nahm zwischen Januar und Mai allein im Kammerbezirk Lübeck die Zahl der Beratungen um 36 Prozent und die Zahl der Fortbildungsveranstaltungen um fast 70 Prozent zu. „Und auch unsere Förderinstitute verzeichnen deutlich mehr Nachfragen nach Förderungen in Zusammenhang mit Gründungen“, sagte Buchholz. Dies sei – nicht zuletzt angesichts sinkender Pandemiezahlen – eine überaus erfreuliche Entwicklung.
Und so geht’s zum Überflieger-Wettbewerb:
Bewerben können sich Start-ups, die zwischen 1. Januar 2018 und 31. Juli 2021 gegründet wurden und ihren Firmensitz in Schleswig-Holstein haben. Dafür müssen sie bis zum 31. Juli 2021 ein Motivationsschreiben und Pitchdeck einreichen.
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Weiter sagte Startup-SH-Chefin Rasmus – Audio starten – Pfeil klicken…
Anschließend wählt die Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der Sponsoren, der drei Vereine und dem Wirtschaftsministerium sechs Start-ups aus, die beim Finale am 2. September 2021 im Gästehaus der Landesregierung in Kiel um die begehrten Flugtickets nach San Francisco antreten.