Bund und Land nehmen „Ostseeblick“ in Betrieb: Rastplatz mit Urlaubsflair des echten Nordens

„Autobahn“-Bundeschef Stephan Krenz (Mitte) zeigt Minister Buchholz den informativen Ausblick vom „Ostseeblick“. Rechts der Chef der Niederlassung Nord der Autobahn GmbH, Klaus Franke.

Wer hier rastet, sieht von einem Aussichtspunkt die Ostsee, die Fehmarnsundbrücke und natürlich die Insel Fehmarn selbst. Das Display des dort aufgestellten Fernrohrs zeigt an, was genau zu sehen ist. Urlauber erfahren beispielsweise, dass sie für die 186 Kilometer bis Kopenhagen etwa zwei Stunden, vierzig Minuten brauchen. Der frisch renovierte Rastplatz «Ostseeblick» an der Autobahn 1 bei Heiligenhafen bietet mehr Service in Form von Wlan, Frischwasser für Urlauber, einen Spielplatz für die Kleinen und Schnelladestationen für E-Autos.

Heute nahmen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) – der per Video zugeschaltet wurde – und sein schleswig-holsteinischer Amtskollege Bernd Buchholz die Pilotanlage offiziell in Betrieb. Der neue Rastplatz kann zum Vorbild werden. Rund zwei Millionen Euro hat die Autobahn GmbH des Bundes für die Neugestaltung der Pilotanlage im Norden ausgegeben.

Buchholz sagte im Gespräch mit Journalisten bei dem Termin – Audio starten, Pfeil klicken

Mit Blick auf den Namen «Ostseeblick» sprach Scheuer von «Idylle pur». «Unbewirtschaftete Rastanlagen verbinden viele eher mit Benzingeruch statt mit Brise.» Das Verweilen an den Rastplätzen entlang der Autobahnen solle sich verbessern. Im Norden gebe es erstmals auf einer unbewirtschafteten Rastanlage nicht nur Sanitäreinrichtungen und Sitzgruppen fürs Picknick – sondern Spielgeräte für die Kinder, einen umzäunten Auslauf für Hunde, Outdoor-Fitnessgeräte und vieles mehr.

An der Ladestation können vier Autos gleichzeitig geladen werden. «Laden muss einfach sein», sagte Scheuer. Künftig solle es an den Autobahnen «alle zehn Minuten, alle 15 bis 30 Kilometer» Ladesstationen geben. Das seien ehrgeizigere Pläne als auf EU-Ebene, die alle 60 Kilometer eine Ladestation vorsähen. Deutschland plant dagegen 1000 neue Schnellladestationen, davon 200 an unbewirtschafteten Rastplätzen. «Bis zum Jahr 2025 stehen hierfür 500 Millionen Euro zur Verfügung», sagte Scheuer.

Das moderne Kernstück der Rastanlage – das WC-Haus. Im Vordergrund die überall installierten Solaranlagen zur Stromversorgung des gesamten Rastplatzes.

Auf dem Rastplatz «Ostseeblick» gibt es auch Wlan, digitale Infotafeln informieren über die Verkehrslage und touristische Projekte. Autofahrer können über eine App die Sauberkeit der WC-Anlagen bewerten. Ihr Müll landet in getrennten Behältern mit solarbetriebener Kompressionsmechanik. Der Rastplatz hat energiesparsame Lampen, Zapfstellen für Frischwasser sowie einen Spielplatz und Outdoor-Fitness-Geräte. Urlauber können ihre Hunde in einer abgezäunten Hundezone laufen lassen.

Die Landesregierung hatte Schleswig-Holsteins Autobahnnetz Anfang 2020 an den Bund übergeben – «und damit früher als andere Länder», sagte Verkehrsminister Buchholz. Dabei sei auch das Pilotprojekt entwickelt worden. «Was für den Norden gut und wegweisend ist, kann auch für den Süden nur gut und wegweisend sein.»

Hier die Rede von Buchholz bei der offiziellen Feier:

Für Scheuer spielt Nachhaltigkeit bei der Sanierung von Rastplätzen eine große Rolle. Auf dem WC-Dach und an der Lärmschutzwand sind Solarzellen installiert. «Ich bin überzeugt: Das ist der nutzerfreundliche Rastplatz der Zukunft», sagte Scheuer. Das gelte für Urlauber, Pendler und Trucker. Für den Geschäftsführer der Autobahn GmbH, Stephan Krenz, soll die Pilotanlage zeigen, «dass wir den Nutzer und die Nutzerin ins Zentrum stellen».

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