
Seit Beginn der Corona-Pandemie sind im Norden fast zwei Milliarden Euro Wirtschaftshilfen von Bund und Land gezahlt worden. «Wir wollen Unternehmen in Schleswig-Holstein zielgerichtet und wirkungsvoll durch die Corona-Krise helfen», sagte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz heute im Rahmen der Halbjahres-Pressekonferent der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH). Die aktuell im Vergleich zu 2019 geringere Zahl der Insolvenzen sei aber Beleg, «dass wir das eine oder andere Unternehmen mit durch diese Phase nehmen, obwohl es möglicherweise unter normalen Marktgegebenheiten schon aus dem Markt ausgeschieden wäre».
Für eine gesunde Wirtschaftsstruktur müssten die Hilfen endlich sein, sagte Buchholz. Es müsse wieder der Normalzustand erreicht werden. «Ansonsten laufen wir Gefahr, im Markt Verzerrungen zu erzeugen.» Zudem appellierte Buchholz an die künftige Bundesregierung, mögliche künftige Hilfsprogramme für Pandemien deutlich zu straffen und bei der Finanzverwaltung anzudocken.
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Die klassischen Fördermittel der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH), unabhängig von der Pandemie, beliefen sich im ersten Halbjahr auf 1,6 Milliarden Euro (Vorjahr 1,3 Milliarden Euro). Rund 116 Millionen Euro gingen beispielsweise in den Ausbau von Schulen oder Kindertagesbetreuung, 441 Millionen Euro in Breitbandausbau oder Wasserwirtschaft. Im Immobilienbereich betrug das Fördervolumen 515 Millionen Euro. Für den Mittelstand wurden gut 229 Millionen Euro bereitgestellt. «An der Nachfrage nach unseren originären Förderprogrammen merken wir, dass viele gerade jetzt eine gute Basis für die Entwicklung nach der Pandemie schaffen», sagte der IB.SH-Vorsitzende Erk Westermann-Lammers.