
Geschwindigkeitskontrolle auf die pädagogisch sanfte Tour: Zusammen mit der Landesverkehrswacht Schleswig-Holstein spendiert das Verkehrsministerium in diesem Jahr 50 Kommunen so genannte Dialog-Displays. Die Radar-Warner werden zumeist in Ortsdurchfahrten oder an besonderen Gefahrenstellen vor Schulen oder Altenheimen installiert. Über eine blinkende Tempo-Anzeige oder durch mehr oder weniger freundliche Smileys zeigen die Displays dann an, ob ein Autofahrer vorschriftsmäßig oder zu schnell unterwegs ist. Um die insgesamt 50 beschafften Geräte hatten sich im Winter letzten Jahres über 300 Gemeinden beworben, so dass am Ende das Los entscheiden musste.
Die Gemeinde Klinkrade im Herzogtum-Lauenburg gehört zu den glücklichen Gewinnern – und am Wochenende brachte Verkehrsminister Bernd Buchholz das rund 2000 Euro teure Gerät persönlich bei Bürgermeister Wolfgang Tempel vorbei. «Wir verfolgen zusammen mit der Verkehrswacht mit dieser Aktion das Ziel, den Schutz von Verkehrsteilnehmern im innerörtlichen Verkehr zu erhöhen», so Buchholz. Immer noch müsse man pro Jahr rund 100 Unfalltote in Schleswig-Holstein beklagen, darunter etwa die Hälfte im innerörtlichen Verkehr und auf Landstraßen. «Trotz guter Entwicklung der Unfallstatistik heißt unsere Strategie ‚Vision Zero‘: Wir wollen die Zahl der Verkehrstoten auf Null drücken», sagte der Minister.
Im Vergleich zur üblichen Beschilderung ziehen die Dialog-Displays laut Studien mehr Aufmerksamkeit der Autofahrer auf sich. Schon deshalb, weil durch den Betrieb mit Akkus der Standort jederzeit gewechselt werden könne. Zum Innenleben der Geräte gehört eine Datenbank, die eine genaue Dokumentation des Verhaltens der Verkehrsteilnehmer ermöglicht. In Klinkrade will Bürgermeister Tempel den Standort künftig flexibel zwischen den Zufahrtsstraßen wechseln.
Das Land investiert jährlich rund 300.000 Euro in Verkehrssicherheits-Aktionen.