
In welchem Umfang haben sich im vergangenen Jahr neue Unternehmen in Schleswig-Holstein angesiedelt? Aus welchen Branchen, Regionen und Ländern kommen sie – und wie viele Arbeitsplätze werden sie in Schleswig-Holstein schaffen? Diese Fragen beleuchten heute ab 12.30 Uhr bei der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer GmbH Schleswig-Holstein (WT.SH) Wirtschafts-Staatssekretärin Julia Carstens, WT.SH-Chef Hinrich Habeck und der Wirtschaftsförderer Mario Bertermann aus Norderstedt.
Die Pressekonferenz kann hier später auch im Livestream verfolgt werden…
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Eine schwebende Ansiedlung der Superlative schlägt zwar nicht in der Bilanz des Jahres 2022 zu Buche – möglicherweise aber in naher Zukunft: Die Pläne des schwedischen Batterieherstellers Northvolt für eine Fabrik in Heide. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey stößt das Milliarden-Projekt auf hohe Zustimmung. Drei Viertel der Schleswig-Holsteiner (74,4 Prozent) befürworten die Ansiedlungspläne. Im Kreis Dithmarschen, zu dem Heide gehört, sind es sogar 79,1 Prozent. Nur 8,0 Prozent sehen diese Pläne landesweit negativ, in Dithmarschen 7,8 Prozent.
Wirtschaftsstaatssekretärin Julia Carstens sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Diese Zustimmungswerte zeigen eindrucksvoll, wie willkommen Northvolt in Dithmarschen und dem gesamten Land ist». Sie seien auch eine Bestätigung für den Kurs der Koalition, Schleswig-Holstein zum grünen Industrieland auszubauen.
Ende vergangener Woche hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ein Forschungslabor von Northvolt in Schweden besucht. Als Investitionsvolumen in Heide sind bis zu 4,5 Milliarden Euro im Gespräch. Es könnten mehrere Tausend Jobs entstehen. An Northvolt hält auch Volkswagen Anteile. Das Unternehmen hatte signalisiert, der Bau der Fabrik in Heide könnte sich verzögern. Als Gründe wurden die örtlichen Strompreise und höhere Subventionen in den USA genannt.
«Es freut uns sehr, dass die Bürgerinnen und Bürger unsere Ansiedlungspläne derart befürworten», sagte der Northvolt-Geschäftsführer für Deutschland, Christofer Haux, dpa. «Das ist auch eine Bestätigung für den dialogorientierten Weg, den wir gemeinsam mit der Politik und mit unseren Partnern in Schleswig-Holstein vor Ort verfolgen.» Das Unternehmen hat seit Ankündigung der Pläne nach eigenen Angaben monatlich Bürgersprechstunden in Heide angeboten.
In der Umfrage verbanden 71,1 Prozent der Befragten die Schaffung von Arbeitsplätzen mit einer Batteriefabrik. 55,6 Prozent sahen darin eine Stärkung der regionalen Entwicklung. Auf Nachteile angesprochen nannten 34,2 Prozent den hohen Wasserverbrauch. Danach folgten der hohe Energieverbrauch (28,7 Prozent) und negative Auswirkungen auf Flora und Fauna (27,2). Knapp die Hälfte der Befragten (49,7) sah keine Nachteile oder wusste von keinen. Die Umfrage zeigte aber auch, dass ein Drittel (35,0) die Pläne von Northvolt noch nicht kannte.