Von Tourismus-Preisen, einer Museum-Renaissance und einem Wissens-Leuchtturm

Von A wie ADAC bis Z wie ZEVS: Für Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen ging es heute thematisch quer durch sein Ressort und geographisch von Kiel nach Büsum über Meldorf und retour.

Station 1: Im Büsumer Watt’n Hus durfte der Minister als Schirmherr die Gewinnerinnen und Gewinner des diesjährigen ADAC Tourismuspreises küren. Sieger wurde das Projekt «Meerzeit Büsum Wellenbad und Spa», den zweiten Preis erhielt die Naturpark-Draisine «Holsteinische Schweiz» der Hein Lüttenborg Bahnstreckenverwaltungsgesellschaft aus Hamburg und den dritten Platz vergab die Jury gleich an zwei Projekte: zum einen an«Herzogs Gastgeber» – eine Fachkräfte-Initiative für den lauenburgischen Tourismus (Herzogtum Lauenburg Marketing und Service GmbH, Mölln), zum anderen an das Projekt Grenzen des Wachstums der Ostseefjord Schlei GmbH in Schleswig. Nominiert waren insgesamt zehn Projekte.

Der alle zwei Jahre verliehene und mit insgesamt 35.000 Euro dotierte Preis wird vom ADAC Schleswig-Holstein e.V. gemeinsam mit der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH (TA.SH) alle zwei Jahre verliehen. Gefragt sind Innovation und Nachhaltigkeit.

Madsen mit Museums-Architekt Heller

Station 2: Das heute neu eröffnete Dithmarscher Landesmuseum in Meldorf. Insgesamt zwölf Millionen Euro haben der Kreis Dithmarschen und das Land in den Neubau, die Neugestaltung der Ausstellung, die energetische Sanierung und die Barrierefreiheit investiert. «Die Dithmarscherinnen und Dithmarscher haben jetzt ihr Museum zurück. Für den Kreis Dithmarschen endet damit eines der ambitioniertesten kulturellen Bauprojekte. Und für das Dithmarscher Landesmuseum beginnt ein neues Kapitel als ein kulturelles und historisches Zentrum an der Westküste», sagte Landrat Stefan Mohrdieck.

Auch Madsen erinnerte an den touristischen Aspekt des Museums:«Wir wollen den Tourismus auch fern der unmittelbaren Küstenlinie weiter ausbauen und Gäste das ganze Jahr über anlocken. Genau dafür brauchen wir solche Angebote.» Auch, wenn sich der Tourismus in Dithmarschen überwiegend auf die Küstenregion rund um Büsum konzentriere, habe das Museum rein theoretisch das Potenzial bis zu 600.000 Gäste im Jahr anzulocken, die im Umkreis von 30 Autominuten ihren Urlaub verbringen. «Das ist natürlich eine utopische Zahl, aber dass wir mit dem Neubau bis zu 20.000 Gäste pro Jahr anlocken, das halte ich für realistisch», so der Minister.

Das Dithmarscher Landesmuseum zählt zu den ältesten bürgerschaftlich gegründeten Museen in Deutschland und wurde 1896 erbaut. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäudeensemble besteht aus der ehemaligen Gelehrtenschule von 1859, der Erweiterung von 1924 sowie der Erweiterung von 2023.

Station 3: Die Technische Fakultät der Kieler Christian-Albrechts-Universität. Der Umzug in die neuen Labor- und Büroräume auf dem Ostufer-Campus der Uni ist abgeschlossen. Grund genug für eine feierliche Schlüsselübergabe durch die Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH) an das Zentrum für Vernetzte Sensorsysteme (ZEVS).

Beim ZEVS handelt es sich um einen Forschungsneubau mit 39 Laboren, in dem renommierte Arbeitsgruppen tätig werden können. Die bereits angelaufenen Projekte bilden die Grundlage, um den Standort in einen interdisziplinären Hub weiterzuentwickeln. Die Gesamtkosten für das ZEVS und das neue Gebäude belaufen sich auf 73,4 Millionen Euro. Rund 50 Millionen Euro davon stammen aus Mitteln des Landes, 23 Millionen aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE).

Madsen betonte die Bedeutung der Neubauten: «Die Technische Fakultät ist stark mit den Unternehmen in Schleswig-Holstein vernetzt und greift immer wieder relevante Fragestellungen der lokalen Wirtschaft auf. Mit dem ZEVS ist nun ein Gebäude entstanden, dass diese Vernetzung nicht nur im Namen trägt. Es ist ein zentraler Anlaufpunkt für den Austausch zu und lösungsorientiertem Arbeiten an Fragestellungen zwischen Industrie und Forschung.»

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