Madsen nach Minister-Sonderkonferenz: Bund lässt Länder beim D-Ticket auflaufen

Enttäuscht von der Blockadehaltung des Bundes beim Deutschlandticket: Claus Ruhe Madsen. Frank Molter

Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen hat dem Bundesverkehrsministerium beim Deutschlandticket eine Blockadehaltung vorgeworfen. Allein die Tatsache, dass Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) in eine Sonderkonferenz der Ressortchefs nur Abteilungsleiter ohne Prokura geschickt habe, «verdeutlicht den mangelnden Willen des Bundes, das Ticket auch über dieses Jahr hinaus zum Preis von 49 Euro zu ermöglichen», sagte Madsen nach der Videokonferenz gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Wie der Minister weiter sagte, hatten sich die Länder über die Parteigrenzen hinweg dafür ausgesprochen, dass auch über das Jahr 2024 hinaus die Kosten für das Nahverkehrsangebot von Bund und Ländern je zur Hälfte getragen werden. Aktuell finanzieren beide Seiten das Ticket mit je 1,5 Milliarden Euro. Ab 2024 rechnet der Verband der Verkehrsunternehmen (VDV) angesichts von Preissteigerungen jedoch mit Gesamtkosten von rund vier Milliarden.

«Die Länder wären bereit, die zusätzliche Milliarde zur Hälfte mitzutragen, wenn der Bund das auch tut», sagte Madsen. Sollte Wissing nicht willens oder in der Lage sein, dieses ursprünglich von ihm selbst angestoßene Angebot weiterhin zu ermöglichen, müsse das Thema zur Chefsache werden. «Die Zukunft des Deutschlandtickets sollten deshalb nun besser die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten mit dem Kanzler klären.»

Hier der Beschluss im Wortlaut:

Die Länder-Verkehrsministerinnen und -minister wollen auch den Weg für ein bundesweit gültiges solidarisches Semesterticket ebnen, wie Madsen sagte. «Wenn die Hochschulen mitziehen, könnten Studierende dann für einen Preis von knapp unter 30 Euro im Monat in ganz Deutschland den ÖPNV nutzen.» Aber auch hier habe der Bund bislang keinerlei Bereitschaft signalisiert.

Und hier ein Mitschnitt der Pressekonferenz nach der Sondersitzung:

Ein Gedanke zu „Madsen nach Minister-Sonderkonferenz: Bund lässt Länder beim D-Ticket auflaufen“

  1. Es wäre gut, wenn das Deutschlandticket nicht verlängert würde, es sorgt für noch größeren Zuschußbedarf beim ÖPNV bei leeren Kassen. Mir als Steuerzahler ist es völlig egal, ob nun Gemeinde, Kreis, Land oder Bund den Zuschuß zahlen, es ist MEIN Steuergeld, für das ich hart arbeite, damit dann die Arbeitscheuen für kleines Geld durch die Lande fahren können, die ohnehin vollen Bahnen noch weiter verstopfen. Der Gipfel ist das kostenlose Ticket für Schüler und Auszubildende, die kariolen damit dann vor allem an Wochenenden durch die Gegend, saufen, kiffen, randalieren, verdrecken die Bahnen und beschmieren Infrastruktur und Fahrzeuge. Junge Menschen in dem Alter haben nachts auf der Straße nichts zu suchen, sie sollen sich für Schule und Ausbildung ausruhen, wir hätten dann auch weit weniger Kriminalität, übel, daß dieses Treiben nun auch noch mit meinem Geld unterstützt wird.

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