Madsen beim 10. Hafentag: Chancen der Energiewende beherzt ergreifen

Hafenchefs mit Minister (v.l.): Dirk Claus (Kiel), Frank Schnabel (Brunsbüttel), Sebastian Jürgens (Lübeck)

Unter dem Leitmotiv „Mission Energiewende“ fand heute in Lübeck-Travemünde der 10. Hafentag des Gesamtverbandes Schleswig-Holsteinischer Häfen (GvSH) statt. Gastgeber Frank Schnabel begrüßte dazu am Priwall rund 130 Gäste aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft – unter anderem nahezu sämtliche Hafenchefinnen und –chefs norddeutscher Häfen. Schnabel machte deutlich, dass Schleswig-Holstein mit knapp 53 Millionen Tonnen Güterumschlag trotz einer kleinen Delle von Minus 2,2 Prozent im letzten Jahr nach wie vor der drittgrößte Seehafenstandort Deutschlands ist.

«Als Motor der maritimen Wirtschaft tragen die Häfen auf vielfältige Weise zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region und ganz Deutschlands bei. Sie generieren Wertschöpfung und Beschäftigung in verschiedenen Wirtschaftszweigen und sichern die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Als Produktions- und Logistikstandorte übernehmen die Häfen ebenso einen Großteil der Rohstoff- und Energieversorgung für die deutsche Wirtschaft und stellen den Zugang zu den Märkten in Übersee sicher», sagte Schnabel.  Und: «Wir wollen die bedeutende Funktion der schleswig-holsteinischen Häfen als sogenannte multimodal angebundene Energie-Hubs gemeinsam weiter stärken und die Chancen wahrnehmen, die uns die Energiewende bietet.»

Madsen sagte in seinem Grußwort unter anderem – Video starten:

Nach den Worten von Madsen und Schnabel bieten die norddeutschen Hafenstandorte  ideale Voraussetzungen für den Import klimaneutraler Energieträger. Ein Beispiel sei LNG, das als wichtige Brückentechnologie gelte. Lob von GvSH-Chef Schnabel gab es für den Vorstoß der Bundesregierung zur Abscheidung und unterirdischen Speicherung von CO2 – kurz CCS („Carbon Capture and Storage“). Der Umschlag und Transport von verflüssigtem Kohlenstoffdioxid aus unterschiedlichen Industriezweigen stelle für Hafenbetriebe ein neues innovatives Handlungsfeld dar. Als sogenannte Hubs für den CO2-Export ermöglichen sie den sicheren Seetransport zu den Lagerstätten.

Damit die Energiewende gelingt, sind laut Schnabel umfangreiche Investitionen in die Hafeninfrastruktur und den Ausbau der Hinterlandanbindungen an Straße, Schiene und Wasser dringend erforderlich. Madsen: «Eine gut ausgebaute und zuverlässige Verkehrs- und Versorgungsinfrastruktur spielt eine zentrale Rolle im Hinblick auf die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes und sichert dessen Wettbewerbsfähigkeit.»

Die Vielzahl der neuen Energieprojekte sind für die Hafenbetreiber Chance und Heraus-forderung zugleich, sagte Schnabel. So würden Planungs- und Genehmigungsprozesse im Sinne des neuen „Deutschland-Tempos“ zwar merklich beschleunigt, ihre Komplexität und die damit einhergehenden Anforderungen an Hafenbetreiber und Behörden bleibe dennoch weitestgehend erhalten und müsse flexibel und kreativ gelöst werden.

Hinterlasse einen Kommentar