Land setzt Kampagne für mehr Sicherheit rund um E-Scooter auf

Der Trend zu mehr Unfällen mit E-Scootern hält in Schleswig-Holstein an. Die Zahlen stiegen 2023 um mehr als 20 Prozent. Die Landesregierung steuert mit einer weiteren Präventionskampagne dagegen. Heute wurde sie in Kiel vorgestellt.

In Schleswig-Holstein ist die Zahl der Unfälle mit E-Scootern im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Im Vergleich zum Jahr 2022 habe die Zahl der erfassten Fälle um 22,8 Prozent zugenommen, teilten Verkehrsministerium und Landespolizei heute in Kiel mit. Damit liegt Schleswig-Holstein deutlich über dem Bundestrend, wo die Zahl der Unfälle um 14 Prozent zunahm. Nach den Worten von Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen müsse klarer werden, dass das Fahren mit E-Scootern gefährlicher sei als mit dem Fahrrad: «Das ist eines der grundlegenden Missverständnisse.»

Madsen mit den Polizeibeamten Weddern (Mitte) und Paßlack

Nach Angaben der Landespolizei stieg die Zahl der Unfälle mit E-Scootern von 442 im Jahr 2022 auf 543 im Jahr 2023. Ein Mensch sei dabei getötet worden. Von 2020 auf 2022 wuchs die Zahl der Unfälle von 92 auf 442. Zu den Hauptursachen der Unfälle gehöre neben Alkohol- und Drogeneinfluss auch die falsche Straßenbenutzung. Dass ein Großteil der Unfälle (65 Prozent) durch die E-Scooter-Fahrer selbst verschuldet wurde, ärgert Madsen besonders. «Deswegen wollen wir mit der Präventionskampagne aufklären, dass man mit mehr Vernunft unterwegs ist», sagte er heute bei der Vorstellung der neuen Landeskampagne am Kieler Ostseekai.

Im Gespräch mit Andreas Otto von RSH sagte Madsen weitere – Audio starten

Die bereits im vergangenen Jahr gestartete Kampagne werde fortgesetzt. Hinweise zur sicheren Nutzung von E-Scootern werden etwa als Außenwerbung sowie im Internet verbreitet. In zahlreichen Apps wird die Kampagne zudem als so genannte In-App-Werbung angezeigt. E-Scooter-Fahrern müsse bewusst werden, dass sie sich verkehrsrechtlich nicht wie Fahrräder, sondern wie Kraftfahrzeuge an andere Regeln halten müssen. «Wenn das eben klar wäre, dann sind wir einen ganzen Schritt weiter», betonte der erste Hauptkommissar der Landespolizei, Olaf Weddern.

«Wenn dann noch ein paar mehr den Helm tragen würden, der natürlich freiwillig ist, aber natürlich unheimlich schützt, dann hätten wir an der Stelle garantiert weniger Unfälle und weniger Verletzungen», erklärte Weddern. E-Scooter sind als Kraftfahrzeuge eingestuft. Bei deren Nutzung gelten die gleichen Promillegrenzen wie beim Autofahren und auf dem Rad (0,0 Promille für Fahrer unter 21 und Führerscheinneulinge in der Probezeit, ab 0,5 Promille ist das Fahren unter Alkoholeinfluss eine Ordnungswidrigkeit / ab 1,1 Promille eine Straftat).

2 Kommentare zu „Land setzt Kampagne für mehr Sicherheit rund um E-Scooter auf“

  1. ja da ist noch viel zu tun. Ich würde auf Aufklärung setzen, denn das wurde bisher nicht getan. Plötzlich standen die Scooter an der Straße. Einloggen, bezahlen, losfahren. Auf so einem kleinen Ding zu fahren erfordert Übung. Aber wir haben ja noch unseren kinderverkehr splatz in Kiel.

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