Marzipan-Offensive n Lübeck: Land fördert Investitionen mit über drei Millionen Euro

Süße Investitionen: Land fördert Erweiterungen von zwei Lübecker Marzipanherstellern mit über drei Millionen Euro

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Einblick in die Niederegger-Produktion: Meyer (links) mit Niederegger-Chefin Antonie Strait und ihrem Produktionsleiter

Warmer Regen für die Marzipan-Stadt Lübeck: Wirtschaftsminister Reinhard Meyer überreichte heute bei einem Besuch in der Hansestadt gleich an zwei Traditionsunternehmen Förderbescheide: Die Firma J.G. Niederegger GmbH & Co. KG erhielt für ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt zur Entwicklung eines neuen Produktionsverfahrens 885.000 Euro, die  Marzipan-Fabrik v. Minden und Bruhns GmbH & Co.KG (kurz: Lubeca) 2,3 Millionen Euro für eine 16-Millionen-Erweiterungsinnestition

Lubeca plant nach den Worten von Geschäftsführer  Dr. Axel Hahne eine Erweiterung des Unternehmens, um den Standort zu stärken. Ziel sei unter anderem der weitere Ausbau der Produktionskapazitäten am Standort. Zusätzlich sollen die bestehenden Anlagen auf den neuesten Stand hinsichtlich Energieeffizienz, Hygiene und Lebensmittelsicherheit gebracht werden. Auch die Erweiterung erfolgt nach modernen energetischen Standards. Durch die Investitionen sollen 67 neue Dauerarbeitsplätze am Standort entstehen. Darüber hinaus werden die vorhandenen 183 Dauerarbeitsplätze gesichert.

„Lubeca ist nicht nur wichtig für den Standort, sondern für die gesamte Region. Ich hoffe, dass das Unternehmen seine erfolgreiche Entwicklung fortsetzt“, sagte Meyer bei der Bescheidübergabe.

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Meyer überreicht den Förderbescheid an Lubeca-Chef Dr. Axel Hahne

Ziel des geförderten Projekts bei Niederegger ist es, die bislang notwendigen Produktionsschritte von der Rohmasseherstellung bis hin zum endverpackten Produkt zu optimieren und dabei die hohe Qualität zu garantieren. Das neue Verfahren berücksichtigt dabei die gesamte Wertschöpfungskette von der Rohmassenherstellung, dem Anwirken und Ausformen bis zu dem Verpacken. Eine optimale und insbesondere flexible Struktur der Herstellungs- und Verpackungsanlagen für Klassikerverpackungen soll zukünftig die individuellen Kundenbedarfe noch schneller erfüllen. „Hervorzuheben ist hierbei, dass auch die bei Niederegger seit Generationen eingeführten, traditionellen Herstellungsverfahren berücksichtigt werden. Denn bei einem Weltmarktführer wie Niederegger schließen sich Tradition und Innovation eben nicht aus“, sagte Meyer.

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Rundgang bei Niederegger – hier mit Seniorchef Holger Strait (links)

Marzipan sei zwar in aller Munde, aber die wissenschaftlichen und technologischen Informationen über Marzipan und dessen Herstellung seien lediglich in den Rohmasseherstellungsbetrieben selbst vorhanden. Es liege hierzu kaum allgemein zugängliches Wissen vor. „So gibt es keine Hochschule oder andere Institutionen, die sich auf dieses Thema spezialisiert haben. Daher ist auch das Unternehmen gezwungen, selbst das komplexe Thema der Marzipan-Rohmasse zu erforschen bzw. in diese Forschung zu investieren“, so Meyer.

Neben der Entwicklungsarbeit im Unternehmen ist in dem geförderten Projekt ein hoher Forschungsanteil vorgesehen, der gemeinsam mit der Fachhochschule Lübeck durchgeführt werden soll. Die aus Forschung und Entwicklung gewonnenen Erkenntnisse müssen dann in die Installation der neuen Produktionsstraße übertragen werden unter der strengen Prämisse, keine geschmacklichen Veränderungen im Endprodukt zuzulassen.

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