Erstmals nach zehn Monaten hat Verkehrsminister Dr. Bernd Buchholz für Dezember keine Sonder-Sanktion wegen Verspätungen und Zugausfällen auf der Sylt-Strecke verhängt. «Die Ausfallquoten und die Pünktlichkeit sind im Dezember 2018 deutlich verbessert», sagte Buchholz am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Bei einer Pünktlichkeit von 84,9 Prozent seien Strafzahlungen nicht mehr verhältnismäßig. Im November hatte sie noch 74,8 Prozent betragen.
Von Februar bis einschließlich November vergangenen Jahres hatte Buchholz insgesamt 3,8 Millionen Euro an Strafzahlungen gegen die Bahn verhängt. Im Dezember sank die Zahl der Zugausfälle um 0,3 Prozentpunkte auf 1,3 Prozent. Vertraglich vereinbart ist eine Pünktlichkeitsquote von 93 Prozent und maximal einem Prozent Zugausfälle. Für das gesamte Jahr 2018 lag die Pünktlichkeitsquote im Netz West bei 73,2 Prozent – auf der Strecke Niebüll-Westerland bei 60,5 Prozent. Die Höhe der daraus resultierenden regulären Vertragsstrafe wird in den nächsten Wochen ermittelt.
Zu seiner Entscheidung, für den Dezember 2018 keinen Sonder-Malus einzubehalten sagte Buchholz („Audio starten – „im Browser anhören“)
«Natürlich räume ich ein, dass bei weitem noch nicht alles gut ist auf der Marschbahn», sagte Buchholz. Es gebe beispielsweise kürzere Züge. Angesichts der jüngsten Verbesserungen habe die Bahntochter DB Region jedoch das volle Entgelt verdient. Bis Herbst seien voraussichtlich Bahnsteigverlängerungen erfolgt. In der Vergangenheit habe die Pünktlichkeit teilweise «verheerende 50 Prozent» betragen. Mit mehr als 80 Prozent seien die Züge auf der Marschbahn mittlerweile aber besser als im Fernbahn-Bereich.
Die DB Netz hatte im Juli ein Sanierungsprogramm für die Infrastruktur der Marschbahn beschlossen. Mit einem Aufwand von 160 Millionen Euro sollen Gleise und Weichen erneuert, Bahnübergänge, Brücken und Signaltechnik modernisiert werden.