Flughafen Lübeck rüstet sich für Linienbetrieb – Buchholz übergibt Sicherheits-Zertifikat

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Flughafen-Eigner Winfried Stöcker (links) mit einer Airport-Mitarbeiterin, Geschäftsführer Jürgen Friedel und Verkehrsminister Bernd Buchholz bei der Zertifikatsübergabe

Bis auf den Passagier-Flughafen Westerland auf Sylt ist der echte Norden momentan vom Flugreiseverkehr abgehängt. „Darum ist es ein wichtiges Signal und ein erster Meilenstein, wenn wir mit der Übergabe des offiziellen Zertifikats der europäischen Agentur für Flugsicherheit den Flughafen Lübeck wieder die Chance eröffnen, zu einer kleinen Drehscheibe des Luftverkehrs zu werden“, sagte Verkehrsminister Dr. Bernd Buchholz heute in Lübeck bei der Übergabe des Zertifikats. „Und das sage ich ausdrücklich als Verkehrs-, Wirtschafts- sowie Tourismusminister. Denn für all diese Branchen und Menschen, die hier arbeiten, ist ein funktionierender Flughafen entscheidend.“ In den Jahren zwischen 2000 und 2016, als regelmäßiger Linienflugbetrieb herrschte, seien jährlich bis zu 715.000 Passagiere abgefertigt worden. Das zeige auch die besondere Bedeutung für die schleswig-holsteinische Bevölkerung, die von dem Reiseangebot regelmäßig Gebrauch gemacht hätte, so Buchholz.

IMG_1116Im Gespräch mit Journalisten sagten Buchholz und Stöcker weiter…

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Buchholz:

Stöcker:

Das Zertifikat nach den Vorgaben der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) ist seit 2018 Voraussetzung für jeglichen Betrieb eines Flughafens, wenn mehr als 10.000 Fluggäste pro Jahr befördert werden. Dem Flughafen Lübeck wurde nun mit Übergabe des Zertifikates bestätigt, dass er alle Sicherheitsanforderungen der EASA sowohl bei der Infrastruktur als auch bei den betrieblichen Abläufen erfüllt.

Hierfür hat der Flughafen im Jahr 2018 nach Angaben seines neuen Eigentümers, des Lübecker Unternehmers Winfried Stöcker, erhebliche Anstrengungen und Investitionen unternommen. Dabei sei es beispielsweise um Nachweise gegangen, die Infrastruktur zu ertüchtigen, betriebliche Abläufe anzupassen und in einem Flughafenhandbuch darzustellen oder ein Sicherheitsmanagementsystem aufzubauen.

Die Erteilung des Zertifikats ist nach den Worten von Buchholz – neben dem jetzt rechtskräftig gewordenen Planfeststellungsbeschluss – ein wesentlicher Meilenstein, um künftig aus Lübeck wieder einen Passagierflugverkehr zu ermöglichen.

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Geprüft wurden unter anderem die Tragfähigkeit der Start- und Landebahn, die Rollwege, die Anflugbefeuerung sowie die Überwachung der Betriebssicherheit und die Mitarbeiterschulung. Insgesamt wurden rund 5000 Kriterien geprüft. Das Zertifikat ist seit 2018 Voraussetzung für den gewerblichen Betrieb eines Flughafens, wenn mehr als 10 000 Fluggäste im Jahr befördert werden, sagte Buchholz.

«Für uns ist das Easa-Zertifikat ein Baustein zur Wiederbelebung des Passagierbetriebs», sagte der Eigentürmer des Flughafens, Winfried Stöcker. «Im Sommer 2020 wollen wir den Linienflugbetrieb wieder aufnehmen», sagte er.

Dazu soll die 2017 von Stöcker gegründete Lübeck Air GmbH mit der dänischen Chartergesellschaft Air Alsie kooperieren und eine vollwertige Airline-Lizenz beantragen. «Die konkreten Strecken werden in den nächsten Monaten ausgearbeitet. Denkbar ist unter anderem eine Verbindung nach Stockholm», sagte Stöcker. Der wegen umstrittener Äußerungen zu Flüchtlingen und Frauen in die Kritik geratene Lübecker Biotechnologie-Unternehmer hatte 2016 den damals insolventen Flughafen gekauft.

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