Während die Gegner des geplanten Ostseetunnels sich durch ein Gutachten bestätigt sehen, wonach vermutlich weitaus weniger Fahrzeuge den Tunnel nutzen würden als angenommen, sieht Landesverkehrsminister Bernd Buchholz das von Dänemark finanzierte Tunnelprojekt auf einem guten Weg.
Die vom unabhängigen „Amt für Planfeststellung Verkehr“ (APV) im November letzten Jahres in Auftrag gegebene Studie kommt zu dem Ergebnis, dass mehr als ein Drittel des für die feste Fehmarnbelt-Querung prognostizierten Fahrzeugsverkehrs und bis zu 40 Prozent des Frachtverkehrs auch nach Eröffnung des Tunnels weiterhin die Fähre nutzen werde. Es gehe darum, zu klären, ob die feste Fehmarnbeltquerung die Reederei Scandlines in ihrer Existenz gefährde, sagt Amtsleiterin Gesa Völkl. Die Reederei hatte schon vor einiger Zeit erklärt, sie werde die Fährverbindung Puttgarden-Rödby auch nach Eröffnung des Tunnels weiter betreiben und klagt gegen das Bauvorhaben. Das Planrechtfertigung für den Tunnel werde durch das Gutachten nicht in Frage gestellt.
Der rund 18 Kilometer lange Eisenbahn- und Straßentunnel soll voraussichtlich von 2028 an die deutsche Insel Fehmarn mit Dänemark verbinden. Die Kosten von umgerechnet rund sieben Milliarden Euro (52,6 Milliarden dänische Kronen) trägt Dänemark.