
Nach knapp drei Jahren der Vorplanung nimmt die neugegründete Autobahngesellschaft des Bundes jetzt Fahrt auf: In Hamburg wurde heute als erster Standort die „Niederlassung Nord“ am Heidkampsweg offiziell in Betrieb genommen. Dazu zählen Außenstellen in Lübeck und Rendsburg mit zusammen rund 170 Beschäftigten. «Wir gehen lieber einen Schritt voran, weil wir den Erfolg der Autobahnreform wollen», sagte Buchholz zu der Vorreiterrolle der Nord-Niederlassung bei seinem Besuch in Hamburg. Seit dem 2. Januar ist die Niederlassung zuständig für zunächst rund 200 Autobahn-Kilometer in Schleswig-Holstein und Hamburg.
«Gemeinsam mit Hamburg haben wir von der Option des Bundes Gebrauch gemacht, ein Jahr früher als alle anderen Autobahnen in die Zuständigkeit der neuen Gesellschaft abzugeben – denn damit haben wir noch die größten Gestaltungsmöglichkeiten beim Wachsen der Gesellschaft», so Buchholz beim gemeinsamen Rundgang durch die Niederlassung mit Bundesverkehrsminster Andreas Scheuer und Hamburgs Verkehrssenator Michael Westhagemann. Schleswig-Holstein werde ab 2021 insgesamt 545 Kilometer Autobahn an die neue Gesellschaft abgeben.
Im Gespräch mit Journalisten sagte Buchholz weiter (Audio starten – „im Browser anhören“)
Nach den Worten von Scheuer nimmt «die größte Autobahnreform in der Geschichte Deutschlands mit der ersten Niederlassung ganz konkrete Gestalt an». Ziel sei eine reibungslose Übernahme der Autobahnen und der rund 15 000 Landesbeschäftigten durch den Bund zum Jahresanfang 2021. «Wir liegen im Zeitplan.» Um das 13.000 Kilometer lange Autobahnnetz will sich der Bund aus einer Hand kümmern, was unter anderem Investitionen in marode Fahrbahnen beschleunigen soll. Bislang gab er als Eigentümer das Geld, die Länder waren für Planung, Bau und Betrieb zuständig. Allein dieses Jahr will der Bund im Norden rund 300 Millionen Euro investieren.
Laut Klaus Franke, Direktor der neuen Niederlassung, müssen im Norden rund 700 Kilometer Autobahn-Netz erhalten werden. Das Autobahnnetz soll hier auf 987 Kilometer im Jahr 2030 ausgedehnt werden. Dazu gehören der Ausbau der A 20 westlich von Bad Segeberg, der Bau der A 26 im Süden von Hamburg durch das Hafengebiet sowie die Erweiterung der A 7 in der Hansestadt und die Elbbrücken der A 1.
Angesichts «voller Kassen» forderte Buchholz von Scheuer bei dem Treffen auch eine «auskömmliche Finanzierung» für die in Länderhand verbliebenen Bundesstraßen.
Hier die Rede von Buchholz als Mitschnitt
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