
Die vor gut zwei Jahren aus Sicherheitsgründen größtenteils geschlossene amtliche Beschussstelle für Waffen und Böller in Eckernförde geht wieder in Betrieb. Die Modernisierung der Beschussstelle unter dem Dach des Waffenherstellers Sig Sauer sei abgeschlossen und werde kurzfristig gutachterlich abgenommen, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Thilo Rohlfs am Donnerstag. Zusammen mit Sig-Sauer-Geschäftsführer Tim Castagne (großen Foto oben rechts) und dem Direktor der Eichdirektion Nord, Herbert Weit, unterzeichnete Rohlfs einen neuen Mietvertrag.
Das Land habe rund 400 000 Euro investiert, eine zusätzliche Personalstelle geschaffen und die von Sig Sauer modernisierten Räumlichkeiten zu ortsüblichen Konditionen angemietet, sagte Rohlfs. «Damit ist die Grundlage für den Erhalt der Einrichtung geschaffen.»

Alle Feuerwaffen in Deutschland müssen nach Ministeriumsangaben einen sogenannten Überdruckbeschuss bestehen, bevor sie in den Handel kommen. Sie werden mit besonders starker Munition geladen und in ein geschütztes Wasserbecken abgefeuert. Wenn die Waffe standgehalten und sich nicht verzogen hat, erhält sie einen Stempel.
Hier ein Audio-Mitschnitt des Pressegesprächs
Anhören auf #Periscope: Amtliche Beschuss-Stelle Eckernförde geht wieder in Betrieb https://t.co/0jgpnA1G50
— WiMi.SH (@Wirtschaftsland) February 13, 2020
Weil Sig Sauer seit Jahrzehnten landesweit der größte Waffenhersteller ist, wurde die Beschussstelle bereits 1974 in seinen Kellerräumen eingerichtet. Seit Ende 2017 war der Beschuss nach Angaben des Wirtschaftsministeriums nur noch in einer Art «Notbetrieb» für die Produktion von Sig Sauer aufrechterhalten worden. Die rund 20 gewerblichen Büchsenmacher im Land mussten auf Beschussämter im Süden Deutschlands ausweichen.