Die Zukunftsperspektiven des im Bau befindlichen Fehmarnbelt-Tunnels standen heute im Mittelpunkt der Landtagsdebatte in Kiel. Die Koalitionsfraktionen von CDU, Grünen und FDP hatten dazu einen Antrag mit dem Titel «Chancen der Festen Fehmarnbeltquerung für Schleswig-Holstein entwickeln und nutzen» eingebracht. In der Vergangenheit hatten die Grünen harten Widerstand gegen das Milliardenprojekt geleistet. Am 3. November vergangenen Jahres wies das Bundesverwaltungsgericht alle Klagen gegen das Vorhaben ab. Dänemark hat mit dem Bau bereits begonnen, auch auf deutscher Seite laufen die ersten Arbeiten. «Es ist nun wahrlich an der Zeit, den Blick nach vorn zu richten und die Chancen dieses größten Infrastrukturprojekts in der jüngsten Geschichte des Landes zu sehen», sagte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz.
Hier seine Landtagsrede in voller Länge – Video starten
Die Vorbereitungen für die Baustelle auf deutscher Seite werden unterdessen bereits sichtbar. Das Lübecker Unternehmen „Grothe Bau“ hat mit den Vorbereitungen begonnen, die ersten Windkraftanlagen im Bereich der Baustelle wurden bereits zurückgebaut. Im Frühjahr werden zwei Umspannwerke für die Baustelle errichtet.
Seit Juni letzten Jahres wird bei Rødbyhavn auf dänischer Seite bereits ein großer Arbeitshafen errichtet, dem eine zentrale Bedeutung für den Bau des Fehmarnbelttunnels zukommt. Über ihn werden später die in der Tunnelfabrik gefertigten Elemente für den Absenktunnel in den Fehmarnbelt gezogen und abgesenkt. Auch auf Fehmarn wird ein Arbeitshafen benötigt, der mit einem Umfang von rund neun Hektar allerdings wesentlich kleiner ausfällt.
Zielsetzung der dänischen Projektgesellschaft Femern A/S ist es, mit dem Bau des Arbeitshafens bereits in zwei Monaten zu starten. Anschließend wird das Baukonsortium FLC ein Betonmischwerk auf der Baustelle errichten. Im Herbst wird das erste Brückenbauwerk für die Baustraßen im Arbeitsbereich gebaut. Im Frühjahr kommenden Jahres starten dann die ersten Verkehrsumleitungen, um den Baustellenverkehr möglichst vom normalen privaten Verkehr zu trennen.
Hinsichtlich der nötigen Planänderung wegen einiger schützenswerter Riffe im Bereich der Tunneltrasse wird das Amt für Planfeststellung Verkehr (APV) in wenigen Wochen das entsprechende Beteiligungsverfahren eröffnen, das im September abgeschlossen werden soll.
Beim nötigen Ausbau der Bundesstraße B 207 auf Fehmarn sind noch Klagen anhängig, die am 7., 8 und 11. Juni in Schleswig vor dem Oberverwaltungsgericht verhandelt werden.