Nachfrage nach Gewerbeflächen an Belt-Trasse nimmt zu – Erster Spatenstich in Oldenburg

Unterschiedliche Länder, unterschiedliche Mentalitäten: Als die Planungen der Festen Fehmarnbeltquerung vor Jahren erste Konturen annahmen, fragten sich die Dänen: „Wo steckt unsere Chance?“ Und wiesen eifrig Gewerbegebiete entlang der Trasse aus. Die Deutschen hingegen fragten eher: „Wie können wir das verhindern?“

Nun aber – ein halbes Jahr nach dem höchstrichterlich bestätigten Baurecht für das von den Dänen finanzierte Milliardenprojekt – ändert sich nach und nach auch auf deutscher Seite die Haltung: So zeigt der Bau des Tunnels unter anderem erste Spuren im Wirtschaftsraum Ostholstein. Angesichts des wachsenden Bedarfs an Gewerbeflächen entlang der künftigen Trasse zwischen Deutschland und Dänemark erweitert die Stadt Oldenburg ihr Gewerbegebiet „Am Voßberg“ um 4,5 auf fast 37 Hektar. Für das 2,2 Millionen Euro teure Vorhaben überbrachte Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz am Freitag an Bürgermeister Jörg Saba einen Förderbescheid des Landes in Höhe von 1,3 Millionen Euro und setzte zugleich den ersten Spatenstich. „Mit dieser Investition nutzen Sie Ihre einmalige große Chance auf Ansiedlungen und Wachstum, die ihnen dieser nordeuropäische Brückenschlag bietet“, sagte Buchholz.

Buchholz erinnerte daran, dass ein Gutachten im Bereich des Fehmarnbelt-Hinterlandes insgesamt 20 Standorte mit hohem Entwicklungspotenzial vorsehe. Dabei sei die Erweiterung des Gewerbegebiets „Am Voßberg“ noch nicht einmal eingeschlossen. Aus seiner Sicht sprechen „viele gute Gründe“ für den Investitions-Schritt der Stadt: „Die Verkehrsanbindung ist bereits vorhanden, hier wird im Gegensatz zu einem neuen Gewerbegebiet sparsam mit dem Flächenverbrauch umgegangen und auch die bereits ansässigen Unternehmen werden durch neue Nachbarn profitieren“, so der Minister.

Auch über Oldenburg hinaus sei die Nachfrage nach Flächen enorm groß. So beabsichtige Oldenburg unter anderem, sich zusammen mit Lensahn und Heiligenhafen künftig auch am 21 Hektar großen interkommunalen Gewerbegebiet Gremersdorf an der A1 zu beteiligen.

Buchholz: „Aus meiner Sicht darf es im Fehmarnbelt-Korridor für die Erschließung neuer Gewerbeflächen gern viele Nachahmer geben. Davon profitiert nicht nur der Kreis Ostholstein, sondern auch die gesamte Region HanseBelt.“

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