Mit Wissen über das Meer chronische Krankheiten heilen – Millionenförderung für Kieler Forscher

Projekt-Koordinator Anton Eisenhauer und Wirtschaftsminister Buchholz (Archivbild)

Sie wollen Erkenntnisse aus der Meeresforschung auf Medizin und Gesundheitswirtschaft übertragen und chronische Erkrankungen wie Diabetes, Gefäßverkalkungen oder Alzheimer frühzeitig erkennen und behandeln. Nun bekommen die Expertinnen und Experten des Kieler Innovationsprojekts „BlueHealthTech“ kräftigen Rückenwind durch das Bundesforschungsministerium. Ihr Projekt ist eines von 22 Vorhaben bundesweit, das jetzt im Rahmen des Förderprogrammes „WIR!“ (Wandel durch Innovation in der Region) auserwählt wurde und für die kommenden sechs Jahre mit bis zu 15 Millionen Euro unterstützt wird.

Wirtschafts- und Technologieminister Dr. Bernd Buchholz gratulierte heute dem Team der rund 50 Forscherinnen und Forscher vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, der Medizintechnik-Firma Stryker Trauma GmbH, der Kieler Christian-Albrechts-Universität und dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. „Ich freue mich, dass das Projekt nun auch mit Hilfe des Bundes weiterwachsen und neue Technologien vorantreiben kann. Davon wird der gesamte Forschungsstandort Schleswig-Holstein profitieren“, sagte Buchholz. Er erinnerte daran, dass das Forschungsfeld auch wirtschaftlich enormes Potenzial habe. So gebe das deutsche Gesundheitswesen allein für die sieben häufigsten chronischen Krankheiten rund 220 Milliarden Euro jährlich aus.

Mit den insgesamt 15 Millionen Euro wollen die Wissenschaftler in zwei dreijährigen Abschnitten verschiedene Forschungs- und Entwicklungsprojekte aus der Region Kiel mit den dort ansässigen Forschungseinrichtungen und Firmen der Gesundheitswirtschaft anstoßen. „Dabei sollen neben innovativen Diagnoseverfahren auch aus Algen gewonnene, marine und medizinische Wirkstoffe im Fokus der Forschung und der Ausgründungen von Start-ups stehen“, sagte Prof. Dr. Anton Eisenhauer, Koordinator am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel.

Buchholz bezeichnete es vor diesem Hintergrund als überaus erfreulich, dass auch das Kieler Start-up osteolabs und die Schönkirchener Firma Stryker Trauma im Rahmen von „BlueHealthTech“ zusammenarbeiten werden. Dabei geht es um ein Forschungsprojekt zur besseren Versorgung von Knochenbrüchen mit Hilfe von Stoffen aus dem Meer.

Das Gesamt-Projekt „BlueHealthTech“ soll in einer ersten dreijährigen Phase mit bis zu acht Millionen Euro und nach einer erfolgreichen Zwischenevaluation noch weitere drei Jahre mit sieben Millionen Euro gefördert werden.

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