
Auch wenn der SH-Tourismus dank früher Corona- Modellprojekte immer noch über dem Bundesdurchschnitt liegt – es blieb 2021 eine Menge Luft nach oben. Das ist das Fazit der heutigen Jahresbilanz, die die Chefin der Tourismusagentur Schleswig-Holstein (TA.SH), Bettina Bunge, in Kiel vorstellte.
Wegen der Pandemie startete das Geschäft erwartungsgemäß verzögert, nämlich erst am 17. Mai 2021 nach viereinhalb Monaten Lockdown. Dennoch wurden im echten Norden 32,38 Millionen Übernachtungen generiert. „Und damit ist das Jahresergebnis deutlich besser als in 2020. Aber um an das Vor-Corona-Jahr 2019 anzuschließen, fehlen noch knapp 3,6 Millionen Übernachtungen“, sagte Bunge.

Tourismusminister Bernd Buchholz zeigte sich unterdessen mit Blick auf die kommende Saison trotz aller Unwägbarkeiten zuversichtlich: Weiter sagte Buchholz – Audio starten, Pfeil klicken…
Buchholz erinnerte weiter daran, dass die Bilanz in vielen Betrieben gemischt ausfällt. So gebe es die, die durch die Premiumlage am Strand ein Spitzenergebnis erzielten, aber eben auch viele Betriebe aus Tourismus-, Freizeit- und insbesondere Veranstaltungswirtschaft, die erheblich gelitten haben und noch lange nicht über den Berg sind.
Hier die Pressekonferenz im Livestream-Mitschnitt:
Im Vergleich mit den anderen Bundesländern stehe Schleswig-Holstein sehr gut da, aber auch da werde der Wettbewerb in Kürze wieder deutlich anziehen, wenn 2022 die europäischen Ziele und 2023 die Fernziele wieder mehr in den Fokus der Reisenden rückten, so Buchholz.
Nach den Worten von TA.SH-Chefin Bunge sei das Jahr 2021 sehr differenziert zu betrachten. „Das Incoming-Geschäft aus unseren wichtigsten ausländischen Quellmärkten Dänemark, Österreich und Schweiz ist nach wie vor verschwindend gering. Es ist noch nicht einmal die Hälfte des Niveaus von 2019 erreicht. Das Tagungs- und Veranstaltungsgeschäft ist noch immer in schwierigem Fahrwasser“, so die Geschäftsführerin.
Sie führte weiter aus: „Wie bereits in den Vorjahren sind die Menschen auch 2021 vorwiegend an die Küsten von Nord- und Ostsee gereist. Die größten Volumenbringer waren die Kreise Nordfriesland (mit 8,8 Mio. Übernachtungen), Ostholstein (7,9 Mio. Übernachtungen) und die kreisfreie Stadt Lübeck (1,76 Mio. Übernachtungen). Dabei ist durchaus eine Konzentration auf die Sommermonate zu verzeichnen. Die hohen Gästezahlen im Sommer bedeuten auch einen Stresstest für Einwohnerinnen und Einwohner. Die Besucherakzeptanz wird eines der wichtigen Aufgabenfelder für die nähere und weitere Zukunft im Tourismus werden“, ist sich Bunge sicher.
Die Hauptaufgabe der TA.SH bleibt es laut Bunge weiterhin, die Nebensaison und die Region zwischen den Küsten zu bewerben und so zur saisonalen und geografischen Verteilung der Gästegruppen beizutragen. „echt nordiSH“ lautet der Claim der aktuellen Kampagne der TA.SH. Diese Hauptkampagne startete im Herbst/Winter 2020/21 und wird jetzt um die Themenlinien „Das Mehr zwischen den Küsten“, „Fahrradland Schleswig-Holstein“, „Küstenweisheiten“ sowie „Kulinarik“ (dies exklusiv für den dänischen Markt) ausgedehnt. Die Ausspielung der Themenlinien ist im Frühjahr sowie in der Herbst-/Wintersaison 2022 geplant.