Technologie-Schub: 6,6 Millionen vom Land für die IT-Aufrüstung unserer Hochschulen

Bescheidübergabe über den Dächern von Kiel (v.l.): Helge Illig (Uni Lübeck), CAU-Präsidentin Simone Fulda und die Minister Prien und Madsen

Kräftiger Investitions-Schub in die digitale Infrastruktur der schleswig-holsteinischen Hochschullandschaft. Wie Bildungs- und Wissenschaftsministerin Karin Prien heute (31. August) in Kiel zusammen mit Wirtschafts- und Technologieminister Claus Ruhe Madsen erläuterte, stelle das Land für den Aufbau eines „Virtualisierten Datacenters“ bis Mitte 2023 knapp 6,6 Millionen Euro bereit.

Den entsprechenden Förderbescheid überreichten Prien und Madsen symbolisch an CAU-Präsidentin Simone Fulda und Helge Illig, IT-Leiter der Universität zu Lübeck (UzL). Während auf die CAU rund 4,5 Millionen der Fördersumme entfallen, erhalten die Uni Lübeck und die Technische Hochschule Lübeck knapp 2,1 Millionen Euro. 

„Die großen Anforderungen an die IT-Struktur während der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 mit Online-Vorlesungen und Seminaren haben uns die Notwendigkeit dieser Investition massiv vor Augen geführt“, sagte Prien. Sie machte zugleich deutlich, dass von dem Projekt nicht nur die Universitäten in Kiel und Lübeck, sondern – etwa über den Aufbau von Cloud-Lösungen –  alle zehn Hochschulstandorte des Landes profitieren werden. „Auch die zukünftigen Herausforderungen der Hochschuldigitalisierung können in einem Land wie Schleswig-Holstein nur gemeinsam gelöst werden.“ Deshalb sei im Koalitionsvertrag eine Digitalisierungsoffensive Hochschulen beschlossen worden, mit der sowohl die Digitalkompetenzen der Lehrenden und Lernenden als auch die digitale Infrastruktur verbessert werden solle.

Nach den Worten von Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen sei das Geld aus dem Landesprogramm Wirtschaft eine echte Investition in die Zukunft: „Auch, wenn es zunächst um reine Technik wie neue Server und Speicher, die aktuellsten Softwarelösungen oder diverse Netzinfrastrukturen geht – all das ist schlichtweg die Basis für einen gelungenen Technologietransfer zwischen Hochschulen und Wirtschaft. Und es dient dazu, dass wir unseren akademischen Nachwuchs zu Top-Fachkräften von morgen ausbilden“, so Madsen. Weiter sagte er im Gespräch mit Carsten Kock von R.SH:

Besonders positiv ist nach den Worten beider Minister, dass die Universitäten Kiel und Lübeck im Schulterschluss als so genannte Leadpartner agieren, während die übrigen acht öffentlichen Hochschulen als assoziierte Partner vom Projekt profitieren.

Hintergrund der Förderung ist das EU-Programm „Next Generation EU“, über das für die kommenden Jahre europaweit 750 Milliarden Euro zur Bewältigung der Corona-Pandemie bereitgestellt werden. Auf Schleswig-Holstein entfallen 59,1 Millionen Euro.

CAU-Präsidentin Simone Fulda dankte dem Land und bezeichnete die geplanten Investitionen als „wichtige Weichenstellung für die CAU und die Hochschulen in Schleswig-Holstein“. Es würden damit maßgebliche infrastrukturelle Grundlagen für die weitere Digitalisierung in Forschung, Lehre, Transfer und Verwaltung geschaffen, auf denen die Hochschulen individuell aufsetzen können. An der CAU beispielsweise mit dem gerade gegründeten Digital Science Center, mit dem wir unsere zahlreichen und drittmittelstarken Aktivitäten bündeln. Die Flexibilität und Ausfallsicherheit des virtuellen Datacenters kommt damit unmittelbar der digitalen Transformation der CAU zugute und bietet die technische Grundlage für unsere vielfältigen Digitalisierungsinititativen.  

Hier ein Livestream-Mittschnitt des Pressegesprächs – Video starten

Nach den Worten von Helge Illig, dem IT-Verantwortlichen der Uni Lübeck, gehe es beim Projekt „Virtualisiertes Datacenter der Hochschulen Schleswig-Holsteins an zwei Standorten“ um eine Erneuerung bzw. Erweiterung der IT-Infrastruktur der jeweiligen Rechenzentren zur Schaffung einer gemeinsamen Plattform, um kollaborative digitale Dienste für Forschung, Lehre und Verwaltung anbieten zu können. Diese stünden dann allen Hochschulen des Landes Schleswig-Holsteins zur Verfügung. Ferner bestehe die Möglichkeit, dass durch sog. Housing Hochschulen ihre Redundanz-Systeme (Ersatzsysteme zur Erhöhung der Ausfallsicherheit) in die neu geschaffenen Serverschränke stellen könnten.

Im Sinne der Nachhaltigkeit seien so an den anderen Standorten keine bzw. weniger Backup-Serverräume mehr notwendig. Ein weiteres Projekt der TH Lübeck beinhaltet zur Erneuerung der strukturierten Verkabelung den Austausch der aktiven Datennetz-Komponenten. Nach den Worten von Madsen waren die Hochschulen mit dem Datacenter-Projekt im Frühjahr einem Aufruf des Landes gefolgt. Dabei ging es um „Investitionen in die digitale Infrastruktur an Hochschulen“, die aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert werden.

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