
Wegen teils akuter Engpässe bei Transporten im Energiesektor setzt die Landesregierung bis Ende April das Sonn- und Feiertagsfahrverbot für Lkw aus. Wie Wirtschafts- und Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen heute mitteilte, sei die Erhöhung der Transportkapazitäten unter anderem aufgrund des so genannten „Fuel Switch“ nötig, also der Verdrängung von Gas – nicht nur bei Kraftwerken, sondern auch bei Industrieprozessen. «Infolge dessen kommt es es zu einer Ausweitung der benötigten Mengen an Mineralöl und Flüssiggas für die Industrie», so Madsen.
Ein weiterer Aspekt für die Ausweitung der Sonntags-Fahrerlaubnis bis zum Ende der Heizperiode sei auch die Verknappung der Binnenschiffkapazitäten aufgrund der wochenlangen Niedrigwasserphase auf dem Rhein. Dadurch mussten Gütertransporte in erheblichem Umfang auf die Schiene verlagert werden, die die Schienentransportkapazitäten weiter stark belasten. «Darum ist es erforderlich, die Transportkapazitäten für Energietransporte auf der Straße ebenfalls so weit wie irgend möglich auszuweiten», sagte Madsen. Der Initiative Schleswig-Holsteins, die Regelung bis Ende April auszuweiten, haben sich auch alle vier norddeutschen Nachbarländer angeschlossen.
Die Ausnahmegenehmigung gilt für Transporte aller Arten von Mineralöl (Heizöl, Diesel, Kerosin, Benzin) sowie von Flüssiggas (Butan/Propan). Die Ausnahme gilt auch für erforderliche Leerfahrten, die im unmittelbaren Zusammenhang mit den Transporten stehen.