Arbeitslosigkeit in SH auf niedrigstem Mai-Stand seit 23 Jahren
Angesichts der niedrigsten Erwerbslosenzahl in einem Mai seit 23 Jahren zeigt sich Arbeitsminister Reinhard Meyer mit der Entwicklung weiterhin zufrieden: „Auf der einen Seite haben wir es mit der üblichen Frühjahrsbelebung zu tun, andererseits zeigen sich unsere Wirtschaft und damit auch der Arbeitsmarkt weiterhin äußerst robust, was nicht zuletzt am kräftigen Anstieg bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung abzulesen ist“, sagte Meyer heute am Rande seiner Reise nach Oslo (siehe letzter Blog-Eintrag)
Laut Bundesagentur für Arbeit (BA) reduzierte sich die Zahl der Arbeitslosen im Mai gegenüber dem Vormonat um 3,1 Prozent; die Arbeitslosenquote beträgt 6,2 Prozent, 93.677 Menschen sind aktuell von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging die Zahl der Arbeitslosen um 1,3 Prozent zurück.
Meyer erinnerte daran, dass unter anderem die Ausländer-Arbeitslosigkeit besonders im Blick der Landesregierung bleibe und am morgigen Mittwoch (1. Juni) die erste Runde eines neuen Förderprogramms von Land und BA starte. Mit gegenwärtig 15.376 arbeitslosen Ausländern sei die Ausländerarbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat zwar leicht gesunken, der fast 20-prozentige Anstieg zum Vorjahresmonat hänge aber zu einem erheblichen Anteil mit den gestiegenen Flüchtlingszahlen zusammen. Die Ausländerarbeitslosenquote beträgt gegenwärtig 18,8 Prozent.
„Die Integration von Flüchtlingen mit gesicherter Bleiberechtsperspektive bleibt somit ein wichtiger Schwerpunkt unserer Arbeit“, so Meyer. Gemeinsam mit der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit sei deshalb für Schleswig-Holstein das Programm „Begleiteter Übergang für Flüchtlinge in Arbeit und Ausbildung (BÜFAA.SH)“ aufgelegt worden. Das neue Förderprogramm gehe in einer ersten Förderrunde mit voraussichtlich rund 1.500 bis 1.600 Teilnehmerplätzen an den Start. Zielgruppe sind Asylbewerber mit guter Bleibeperspektive sowie so genannte „Geduldete mit Arbeitsmarktzugang“ und Asylberechtigte oder anerkannte Flüchtlinge, sofern sie die Schulpflicht erfüllt haben. BÜFAA soll die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf eine Einstiegsqualifizierung, eine Berufsausbildung oder eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Schleswig-Holstein vorbereiten und in den Arbeitsmarkt integrieren“. In der ersten Förderrunde 2016 stellen Bundesagentur und Land abhängig von der tatsächlichen Zahl der Teilnehmenden bis zu sechs Millionen Euro bereit.
Ergänzend zu BÜFAA bieten nach den Worten von Meyer auch die Modellprojekte des Landes intensive Unterstützung von Migrantinnen und Migranten bei Qualifizierung und Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt an. Dabei handelt es sich um landesweit elf neue Projekte, die mit 4,7 Millionen aus Landesmitteln und Mitteln des Europäischen Sozialfonds finanziert werden. Für rund 650 langzeitarbeitslose Menschen sollen sich durch diese Projekte neue Beschäftigungschancen entwickeln.
Wichtig ist laut Meyer vor allem der Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Land. Im Vergleich zum Vorjahr seien 26.200 neue Arbeitsplätze entstanden (+2,9 %). Schleswig-Holstein liege mit dieser Entwicklung über den Bundeszahlen (+2,3%). Dieser Zuwachs fand insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen (+5.100), im Handel (+3.500), bei unternehmensnahen Dienstleistungen (+3.400) sowie im Gastgewerbe (+2.800) statt. „Der wachsende Arbeitsmarkt wird von allen Branchen getragen – wir haben damit ein solides Fundament für den weiteren positiven Verlauf von Wirtschaft und Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein. Ich blicke sehr zuversichtlich auf die Entwicklung der nächsten Monate“, so Meyer.