Das in Brunsbüttel von privaten Investoren angestrebte Importterminal für verflüssigtes Erdgas (LNG) hat einen ersten Kunden. Der Energiekonzern RWE sicherte sich den Zugang zu einem erheblichen Anteil an der jährlichen Kapazität des Terminals, wie beide Seiten heute mitteilten. Laut dem Joint Venture German LNG Terminal liefen Verhandlungen mit weiteren Interessenten.
Wirtschaftsminister Bernd Buchholz sprach von einer guten Nachricht. «Voraussetzung für die endgültige Investitionsentscheidung des Konsortiums ist eine positive Perspektive hinsichtlich der Auslastung des Terminals.» Dafür sei der Vertrag mit RWE wichtig. «Der Bau eines Importterminals für Flüssiggas wäre sicherlich das bedeutendste Industrieprojekt in Schleswig-Holstein seit vielen Jahren. Für das Verschießen von Champagner-Korken ist es aber noch zu früh.» Weitere Verträge müssten folgen, wobei er sehr auf die in Brunsbüttel bereits ansässige Industrie mit ihrem erheblichen Bedarf an Erdgas setze.
Wie das «Handelsblatt» in seiner Mittwochausgabe berichtete, hat das Unternehmen «Qatar Petroleum» aus dem Emirat Quatar Interesse an einem Flüssiggas-Terminal in Deutschland. «Wir sind sehr ernsthaft an einer Beteiligung an einem deutschen LNG-Terminal interessiert», sagte dessen Chef Saad Al Kaabi dem «Handelsblatt».
LNG (Liquefied Natural Gas) ist Erdgas, das bei superkalten Temperaturen von minus 162 Grad Celsius verflüssigt wird und damit einen Großteil seines Volumens verliert. Es kann dann mit Spezialtankern transportiert und am Zielort wieder in den gasförmigen Zustand umgewandelt oder direkt als Treibstoff und Energieträger eingesetzt werden. LNG ist viel umweltfreundlicher als Diesel oder Schweröl und kann zum Beispiel als Schiffstreibstoff dienen.
Der Bau könnte in Brunsbüttel 2020 beginnen und der Terminal 2022 in Betrieb gehen. Es wird von Investitionen in Höhe von etwa 450 Millionen Euro ausgegangen.
So berichtet das Handelsblatt in seiner Freitagausgabe: