Allen düsteren Konjunkturprognosen zum Trotz: Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt entspannt. Die Zunahme der Arbeitslosigkeit im Juli hat saisonale Gründe. Nach Angaben der Arbeitsagentur sind derzeit 80 400 Menschen ohne festen Job und damit 4,8 Prozent weniger als vor zwölf Monaten. Zum Vormonat Juni nahm die Zahl der Arbeitslosen im Juli um 4,3 Prozent zu.
Als Hauptgrund für diesen Anstieg nennt die Arbeitsagentur, dass sich im Juli viele junge Menschen nach Abschluss der Berufsausbildung vorübergehend arbeitslos melden. Schon im Herbst würden die meisten von ihnen nicht mehr arbeitslos sein. Zudem steige die Zahl der Arbeitslosen durch quartalsbedingte Kündigungen. Zugleich schieben Betriebe in vielen Branchen Einstellungen bis nach den Sommerferien auf. «Die fertig ausgebildeten jungen Menschen, die sich jetzt arbeitslos gemeldet haben, sind eine Chance für jeden Betrieb, noch offene Stellen zu besetzen», sagte Arbeitsminister Bernd Buchholz (FDP).
Die Arbeitslosenquote beträgt nunmehr 5,1 Prozent, nach 4,9 Prozent im Juni und 5,4 Prozent vor einem Jahr. Den niedrigsten Wert unter den Kreisen hat Stormarn mit 3,1 Prozent, den höchsten Dithmarschen mit 5,2 Prozent. Bei den kreisfreien Städten schwankt die Quote zwischen 7,4 Prozent in Lübeck und 8,1 Prozent in Flensburg. «Verglichen mit den anderen Bundesländern gehört Schleswig-Holstein mit seiner niedrigen Arbeitslosenquote von derzeit 5,1 Prozent zum oberen Drittel», sagte Buchholz weiter. Als erfreulich hoben Agenturchefin Margit Haupt-Koopmann und Buchholz hervor, dass Ältere über 50 weiterhin von der insgesamt positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt profitieren. Die Zahl der Arbeitslosen in dieser Altersgruppe sank im Vorjahresvergleich um 1500 oder 5,6 Prozent. «Die vielfältigen Lebens- und Berufserfahrungen gerade dieses Personenkreises sollten wir – ungeachtet der guten Daten – noch viel stärker am Arbeitsmarkt nutzen.»
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hat sich nach den aktuellsten Daten vom Mai um 16 200 auf gut eine Million erhöht. Besonders kräftige Zuwächse gab es im Gesundheits- und Sozialwesen, in der Industrie, in der Logistik und im Handel. Rückgänge verzeichneten die Arbeitnehmerüberlassung und Dienstleistungen