Das Mega-Thema Klimawandel und Energiewende bewegt aktuell nicht nur die UN-Klimakonferenz in Madrid. In der Kieler Sparkassen-Arena tagen seit heute früh 100 herausragende Energie-, Klima- und Nachhaltigkeitsforscher sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Wirtschaft, die ihre Ideen und Innovationen vor rund 1000 Schlüsselakteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft präsentieren.

Anlässlich des vom Berliner „Tagesspiegel“ zum dritten Mal in Kooperation mit der Landesregierung ausgerichteten „Science Match Future Energies“ spielt auch die Stärkung der Energie-Forschungsinfrastrukturen in Schleswig-Holstein eine Rolle: Schleswig-Holsteins Wissenschaftsministerin Karin Prien, Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht und Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz überreichten die ersten drei Förderbescheide im Rahmen eines im April aufgelegten Landes-Ideenwettbewerbs zur Forschungs-Infrastruktur. Sieben weitere Projektträger wurden bereits ausgewählt (siehe Anlage), bekommen aber erst in den nächsten Wochen Bescheid über die genaue Höhe der Förderung. Alle zehn Forschungsvorhaben werden mit insgesamt 6,3 Millionen Euro aus EU- und Landesmitteln gefördert.
Nach dem Votum der aus fünf Fachleuten bestehenden Jury erhalten folgende Projekte und Einrichtungen die ersten drei Förderungen:
- Testanlage für ein Wellenkraftwerk im Modellmaßstab
Projektträger: Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel (F+E GmbH) mit Björn Lehmann-Matthaei sowie Fachhochschule Kiel, Prof. Dr. Christian Keindorf. Projektvolumen: 593.000 Euro, Förderung: 533.000 Euro. - Testlabor für Sektorkopplung Power-to-Fuels sowie Chemicals Biogas- und Energiespeichertechnologie
Projektträger: Hochschule Flensburg mit Prof. Dr. Hinrich Uellendahl.
Projektvolumen: 703.000 Euro, Förderung: 000 Euro. - Low-Input Weidemilchproduktion im landwirtschaftlichen Gemischtbetrieb:
Projektträger: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel mit Prof. Dr. Friedhelm Taube.
Projektvolumen: 251.000 Euro, Förderung: 226.000 Euro.
Die drei Landesminister gratulierten den erfolgreichen Bewerbern.
Technologieminister Bernd Buchholz sagte
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Wissenschafts- und Forschungsministerin Karin Prien erinnerte daran, dass die Grundlagen für erfolgreiche Wissenschaft und Forschung bereits in der Schule gelegt werden: „Deshalb stärken wir durch zahlreiche Initiativen vor allem die MINT-Fächer an den Schulen. Auch die schleswig-holsteinischen Hochschulen tragen das ihrige für eine auch zukünftig versierte Wissenschaft und Forschung im Bereich der Energiewende bei: Sie bieten mittlerweile eine große Zahl an ausgewiesenen und fachlich höchst anspruchsvollen Energie-Studiengängen auf Bachelor- und Masterniveau erfolgreich an.
Prien sagte weiter
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Mit Blick auf das ausgewählte Weidemilch-Forschungsprojekt der Kieler Universität sagte Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht: „Mit Hilfe modernster Messtechnik können wir sicher bald die Frage beantworten, wie viel Treibhausgas eine Milchkuh produziert – denn bald kann die Emission einer weidebasierten Milchviehhaltung genau erfasst werden.“ Für Schleswig-Holstein biete der Ausbau dieser Forschungsinfrastruktur eine großartige Chance:
Weiter sagte Albrecht
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Nach den Worten von Wirtschafts- und Technologieminister Dr. Bernd Buchholz stärkt der Wettbewerb einerseits die angewandte Forschung an den Hochschulen und zugleich den Technologietransfer. „Parallel dazu liefern die ausgewählten Forschungsprojekte aber auch das Science Match wertvolle Erkenntnisse für die Energiewende und den Klimaschutz. Eine klassische Symbiose, bei der Wissenschaft wie Wirtschaft gleichermaßen profitieren“, so Buchholz.
Wie der Minister weiter sagte, biete das „Science Match Future Energies“ eine ideale Plattform für die Vernetzung von Forschung und Anwendung und behandele mit Themen wie „Zukunft der Energie- und Wärmenetze“, „Nachhaltige Energieerzeugung und Speicherung“ oder „Smarte Verbraucher“ zentrale Schwerpunkte der Energiewende.
Als Beispiele aus Schleswig-Holstein nannte Buchholz unter anderem das Projekt „NAF-Bus“, einen selbstfahrenden Elektro-Kleinbus, der bereits in einigen Modellregionen in Schleswig-Holstein im Einsatz ist. Das Konzept soll einen öffentlichen Nahverkehr mit autonom fahrenden Bussen ohne feste Routen und Fahrpläne ermöglichen.