Buchholz zur Hohn-Entscheidung: Wichtige Hürde für Pläne mit unbemannten Flugzeugen genommen

Die Bundeswehr wird den Fliegerhorst Hohn bei Rendsburg nun doch nicht schließen. Das habe er am Montagabend durch einen Anruf von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) erfahren, teilte der CDU-Bundestagsabgeordnete Johann Wadephul heute mit. Der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, twitterte, Hohn diene auch künftig als Ausweichflugplatz für die Luftwaffengeschwader im Norden. Und der Standort Glücksburg mit dem Führungszentrum der Marine werde statt 2022 voraussichtlich erst 2025 geschlossen.

«Die Schließungspläne sind vom Tisch, das ist eine sehr gute Nachricht», betonte Wadephul, Bundestagsabgeordneter des örtlichen Wahlkreises und stellvertretender CDU-Bundestagsfraktionschef für Verteidigung. Er hatte sich für den Erhalt Hohns eingesetzt. Dort bleibt das Transportflugzeug Transall bis zur Außerdienststellung im Jahr 2021. Dann soll auch das Lufttransportgeschwader 63 aufgelöst werden. Damit hätte dem Flugplatz das Aus gedroht. Zurzeit sind nach Angaben eines örtlichen Sprechers in Hohn etwa 650 Soldaten und mehr als 80 zivile Mitarbeiter beschäftigt.

Wirtschaftsminister Bernd Buchholz, in dessen Industrie-Strategie Hohn eine wichtige Rolle spielt, zeigte sich erfreut (Audio starten „im Browser anhören“)

Schleswig-Holstein und insbesondere Hohn biete für die Erprobung von unbemannten Luftfahrzeugen besonders gute Bedingungen. Das Land relativ sei dünn besiedelt und biete schnellen Zugang zu Ost- und Nordsee, wo Fluggenehmigungen für unbemannte Luftfahrzeuge leichter erteilt werden können als über Land. Daher habe die die Luftwaffe erst kürzlich entschieden, ihre Erprobungs-, Übungs- und Einsatztätigkeiten von unbemannten Luftfahrzeugen aus Deutschland in Schleswig-Holstein zu konzentrieren. Buchholz: „Diese Entscheidung der Bundeswehr legt nahe, Unternehmen, die sich mit der unbemannten Luftfahrt beschäftigen und die ihre Luftfahrzeuge erproben wollen, nach Schleswig-Holstein zu holen und hier anzusiedeln. Die Unternehmen können so vor Ort mit ihrem Auftraggeber Bundeswehr kooperieren.“

Wadephul sagte, dass durch den Erhalt Hohns mit seiner großen Rollbahn und der dazugehörigen Infrastruktur die Luftwaffe jetzt auch die strategisch günstig zwischen Nord- und Ostsee gelegene Basis habe, um die nötigen Ausweichkapazitäten beispielsweise für die Verbände in Jagel aufzubauen, neue Systeme zu stationieren und insgesamt wieder zu wachsen, sagte Wadephul.

Er verwies auch auf wirtschaftliche Vorteile. Airbus wolle dort ein Servicecenter für unbemannte Fluggeräte aufbauen. «Mit dem jetzt beschlossenen Weiterbetrieb von Hohn, der Weiternutzung der Kaserne in Alt Duvenstedt und dem Ausbau des Standortes Eckernförde ist die Region Rendsburg-Eckernförde eine bedeutende Größe auf der Stationierungskarte der Bundeswehr», sagte Wadephuls.

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