Norddeutsche Energiewende setzt zum Endspurt an – Buchholz: Baustein des Klimaschutzes

NEW 4.0 Konsortialtreffen
Buchholz, Beba und Anselm Sprandel von der Hamburger Energiebehörde beim Konsortialtreffen heute in Hamburg.

Hamburg und Schleswig-Holstein sind mit ihren Projekten für eine gemeinsame Energiewende auf einem guten Weg, doch gibt es auch erhebliche Probleme. Das ist die Zwischenbilanz nach drei Jahren Laufzeit des Großprojekts Norddeutsche Energiewende NEW 4.0, die verschiedene Beteiligte heute in Hamburg zogen. «Die Energiewende ist machbar, aber sie wird nicht einfach», sagte Projektleiter Prof. Werner Beba von der Hochschule HAW in Hamburg. Es sei das Ziel, Entwicklungspfade für eine hundertprozentig sichere Energieversorgung auf regenerativer Basis bis 2035 zu finden. In Feldversuchen und Demonstrationsanlagen seien technische Lösungen erprobt worden, die dabei helfen könnten.

Buchholz und Beba sowie andere Referenten kritisierten vor allem unbefriedigende regulatorische Rahmenbedingungen, die einer wirtschaftlichen Energiewende entgegenstünden. Dabei geht es zum Beispiel darum, dass auch auf regenerativ erzeugten Strom, der zur Erzeugung von Wasserstoff genutzt wird, die EEG-Abgabe zu entrichten ist. Ein Vertreter des Wirtschaftsministeriums in Berlin verwies dagegen auf die jüngsten Beschlüsse zur Klimapolitik, die gerade abschließend beraten werden. Die Regeln und CO2-Preise müssten für alle gelten.

Auch die beiden schleswig-holsteinischen Minister Bernd Buchholz (FDP/Wirtschaft) und Jan Philipp Albrecht (Grüne/Umwelt) verwiesen auf die Probleme durch den politisch gesetzten Rahmen. «Die Umwandlung von Strom in Speichermedien, Wasserstoff oder synthetische Kraftstoffe müssen zur Energiewende gehören», sagte Buchholz. Wenn es gelänge, den Norden als Erzeugerland und die Millionenmetropole Hamburg als Verbraucherland zu einer regenerativ versorgten Region zusammenzuspannen, dann wäre das eine wichtige Nachricht für die ganze Welt. In Berlin seien jedoch noch einige Hausaufgaben zu erledigen. So fehle eine nationale Wasserstoffstrategie.

Nach den Worten von Buchholz müsse es in den kommenden Jahren das Bestreben aller sein, die Erkenntnisse aus NEW 4.0 sowie der bereits beschlossenen norddeutschen Wasserstoffstrategie so zu strukturieren und zu verzahnen, dass in den Bereichen Industrie, Wärme und Mobilität sicht- und erlebbare Schritte hin zu einer echten Energiewende erfolgt sind. «Dies ist nicht nur aus Gründen des Klimaschutzes, sondern insbesondere aufgrund der hierin liegenden wirtschaftspolitischen Chancen für Nord- und Gesamtdeutschland dringend geboten», sagte Buchholz.

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