
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) haben sich enttäuscht über die Entscheidung geäußert, den Auftrag zum Bau des Mehrzweckkampfschiffes 180 an ein Konsortium unter niederländischer Führung zu vergeben. Aus sicherheits- und industriepolitischer Sicht sei es nur schwer nachvollziehbar, wie diese Entscheidung zu Beschlüssen der Bundesregierung und der Verabredung im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD passen solle, den Überwasserschiffbau als Schlüsseltechnologie einzustufen, erklärte Günther.
Buchholz sagte – Audio starten („im Browser anhören“)
Auch Günther machte deutlich, dass es für das bisher größte Rüstungsprojekt in der Geschichte der deutschen Marine wichtig gewesen wäre, dass die Bundesregierung auf das vorhandene Know-how in Deutschland setze. Nur so ließen sich auf Dauer Expertenwissen im eigenen Land und eine größere Unabhängigkeit von Exporten sichern.
Das «MKS 180» soll unter niederländischer Federführung bei Blohm und Voss in Hamburg gebaut werden, wie am Montagabend bekanntgeworden war. Um den Milliardenauftrag hatte sich auch German Naval Yards in Kiel mit Thyssenkrupp Marine Systems (TkMS) als Subunternehmer beworben. Für die Beschaffung von vier Schiffen sind 5,27 Milliarden Euro veranschlagt.